For allem für die jungen Besucher gab es beim Saisonstart des Beihinger Heimatmuseums viel zu entdecken – sie durften sich unter fachkundiger Anleitung Springseile anfertigen. Foto: Dressel Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühlingswetter lockt zahlreiche Besucher an

Von Manfred Dressel Haiterbach-Beihingen. Das Heimatmuseum in Beihingen eröffnete die Saison mit einem Traumstart, denn das angenehme Frühlingswetter lockte zahlreiche Besucher an.Vor dem Gebäude herrschte ein reges Treiben, weil an drei Ständen altes Handwerk wie Seilerei, Teuchel bohren und Scheren schleifen demonstriert und eingehend erklärt wurde

Alle drei Schausteller haben die Pflege alten Handwerks als Anliegen. Sie möchten traditionelles Können erhalten und ihr Wissen an Jüngere weitergeben. Genau das ist auch eine Absicht des Heimatmuseums, denn mit der Pflege alter Handwerksarten will man diese vor dem Vergessen bewahren.

So reist Scherenschleifer Wolfhard Pohl kreuz und quer durch Deutschland und zeigt sein Handwerk. Außer dem Schleifen von Messern und Scheren kann er auch neue Messer herstellen. Dafür muss er dann gute Klingen schmieden, Griffe und auch Messerscheiden anfertigen.

Die Alte Seilerei von Ute Krolik aus Salem am Bodensee geht ebenfalls gerne dem Schaustellergewerbe nach, um dieses alte Handwerk im Bewusstsein zu halten. Dabei war zu erfahren, dass Zentren der Seilerei beim Schiffbau und bei mittelalterlichen Großbauten lagen, denn überall, wo schwere Lasten vorkamen, brauchte man dazu unbedingt zugfeste Seile. Hier durften am Nachmittag in Beihingen die Kinder tapfer mithelfen, um Sprungseile herzustellen.

Der Zimmerer und Gerüstbauer Gerhard Gleiser ruht sich an vielen Sommerwochenenden nicht einfach aus, sondern erholt sich damit, dass er als Teuchelbohrer umherreist und zeigt, wie früher Rohre durch Stämme gebohrt wurden, um daraus Wasserleitungen zu fertigen. Auch stellt er gerne Balken durch entsprechende Schlagtechnik von Hand her. Am meisten macht es ihm Spaß, Kontakte zu knüpfen, mit alten Bekannten zu plauschen oder andere Schaugewerbetreibende wieder zu treffen.

Ähnlich ergeht es den Museumsbesuchern, wenn sie nach so einer Winterpause sich wieder austauschen und gemütlich zusammensitzen können, bei Kaffee, Kuchen, Roten Würsten und einem gepflegten Bierchen.