Der Geehrte, Manfred Walz (links), mit Ortsvorsteher Bruno Bessey an einem von zwei Wagenrädern, die Walz angebracht hat. Fotos: Katz­maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung für Manfred Walz: Schöne Wagenräder versperren den Übergang

Von Markus Katzmaier

Haiterbach-Oberschwandorf. Einst drohte ihr der Abriss, heute gehört das Waldachbrückle in Oberschwandorf zu den kleinen Schätzen des Ortes. Und sie wird weiterhin liebevoll umsorgt, so von Manfred Walz, der dafür nun eine Anerkennung erfuhr.

1821 wurde die kleine Brücke, die private Wiesen an der Waldach Richtung Unterschwandorf verbindet, erbaut. So richtig ins öffentliche Bewusstsein rückte sie aber erst Mitte der 1990er-Jahre, als sie deutliche Schäden aufwies, gesperrt wurde und schließlich abgerissen werden sollte.

Die Verwaltung hatte da noch nicht mit dem Einsatz von 15 Bürgern gerechnet, die die steinerne Bogenbrücke erhalten wissen wollten – und die Sanierung selbst in die Hand nahmen. 1998 wurden sie dafür mit dem Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet. Der Hauptpreis war mit 3000 Mark dotiert.

Auch wenn er bei der Sanierung in den 90er-Jahren selbst nicht dabei war, ist Manfred Walz einer jener Oberschwandorfer, die die Sache mit "angezettelt" haben. Die Brücke lag nämlich auf dem Weg, den er seinerzeit immer mit seinem Hund täglich gelaufen war. Und so wollte er auch ganz persönlich nicht, dass dieses alte Bauwerk abgerissen wird.

Die aktuelle Auszeichnung, die Walz nun von Ortsvorsteher Bruno Bessey erfahren hat, hat einen ebenso aktuellen Anlass. Die Brücke ist von zwei auf Stehlen angebrachten Wagenrädern umgeben, die eine Überfahrt verhindern sollen. Und diese hat der 74-Jährige vor einigen Wochen erneuert. Was nicht nur bedeutete, die Wagenräder zu besorgen, sondern auch Speichen aus Edelstahl anzuschweißen und das Holz entsprechend zu behandeln.

Für dieses Engagement überreichte der neue Ortsvorsteher Bruno Bessey dem rührigen Rentner einen Geschenkkorb. Einerseits natürlich, um den persönlichen Einsatz von Walz zu würdigen, andererseits, um generell das bürgerschaftliche Engagement in den Blickpunkt zu rücken. Den dasselbe will Bessey künftig in Oberschwandorf mehr fördern und Herausstellen. Schon bei seinem Amtsantritt hatte der Ortsvorsteher unterstrichen, dass man Projekte im Ort am besten mit Bürgerbeteiligung umsetzen könne.