Landesfeuerwehrpräsident Frank Knödler überreichte Uli Müller (links) und Volker Renz (rechts) den Ehrenteller des Landesfeuerwehrverbandes. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesfeuerwehrpräsident Knödler hält Festvortrag / Brände stellen sechs Prozent der Einsätze

Haiterbach (up). Die Grüße der rund 170 000 Feuerwehrkameraden in Baden-Württemberg überbrachte Landesfeuerwehrpräsident Frank Knödler, der jetzt den Festvortrag zum Haiterbacher Feuerwehrjubiläum hielt. Knödler erinnerte daran, dass es bereits Ende des 18. Jahrhunderts sogenannte Feuerwehr-Rotten gab, die Feuersbrünsten allerdings oft eher hilflos gegenüber standen und "im Prinzip zuschauten, was mit dem Feuer passierte".

Die ältesten Feuerwehren würden auf das Revolutionsjahr 1848 zurückgehen, wobei vor allem im Zollernalbkreis die Keimzellen der Feuerwehr lagen. Bereits 1850 wurde in Plochingen der Deutsche Feuerwehrverband gegründet. Von einem "Quantensprung" sprach der Landesfeuerwehrpräsident mit Blick auf die "gigantische Entwicklung" der Ausrüstung, denn vor 150 Jahren standen der Feuerwehr gerade mal Lederpatschen, Ledereimer und handbetriebene Spritzen zur Verfügung. "In der Gründerzeit wurden die Brände mit fast keinen Mitteln bekämpft", erläuterte Knödler – und wies darauf hin, dass Brände heute gerade mal noch sechs Prozent der Einsätze ausmachen. So sei die Feuerwehr im Laufe der Zeit zu einem "guten Mädchen für alles" geworden.

Dass die technische Entwicklung auch in Zukunft weitergeht, ist für Frank Knödler klar. So sprach er von seiner Vision, dass die Feuerwehr im Rauch sehen kann. Die Technik gebe es bereits, doch sei sie derzeit noch zu teuer. "Damit werden Einsätze noch schneller und wirkungsvoller." Zudem werde man künftig das Augenmerk noch stärker auf die Prävention legen, wobei man sich vor allem von der Rauchmelderpflicht mehr Sicherheit verspricht.

Die Ehrenamtlichkeit sei als Wert aus der Gründerzeit geblieben, so Knödler. "Die Freiwillige Feuerwehr blüht und wächst weiter und sie meistert auch neue Herausforderungen hervorragend."

Uli Müller überreichte dem Landesfeuerwehrpräsidenten anschließend die erste Ausgabe des Buchs "Geschichten aus der Feuerwehr", das aus Anlass des Feuerwehrjubiläums entstanden ist. Eine Dankesurkunde samt Geschenkkorb händigte der Abteilungskommandant zudem den Buchmachern Tillmann Braun, Patrick Brezing, Manfred Dreßel, Michael Krammer und Heinz Urbschat aus. "Das ist ein großartiges und abwechslungsreiches Buch" erklärte Uli Müller. Und deshalb will man es auch deutschlandweit auf den Markt bringen.