Auf freiem Feld erklärte Oberstabsfeldwebel Karl-Heinz Rehm (Bildmitte), wie man das Fluggelände nutzen möchte. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Absetzgelände: Zahlreiche Einwohner erkunden Areal vor der Bürgerinformation in der Kuckuckshalle

Die Haiterbacher zeigten am Freitag großes Interesse an der Bürgerinformation zum geplanten Absetzgelände am Dürrenhardter Hof. Dieser ging ein Spaziergang zur Besichtigung vor Ort voraus.

Haiterbach. Jeder Schwarzwaldverein dürfte sich über so eine Zahl spazierender Menschen freuen: Rund 200 Haiterbacher und ein paar Gäste aus Nagold nahmen an der Erkundung vor der eigentlichen Informationsveranstaltung teil, die anschließend in der Kuckuckshalle stattfand (wir werden noch berichten).

Unter Führung von Oberstabsfeldwebel Karl-Heinz Rehm blickten die interessierten Bürger vom angrenzenden, bestellten Feld auf das schon bestehende Fluggelände, welches das Kommando Spezialkräfte aus Calw und die US-Armee an jeweils 60 Tagen im Jahr für Absetzübungen von Fallschirmspringern nutzen wollen.

Man brauche einen Platz von rund einem Kilometer länge, weil die automatisierten Fallschirme im Gegensatz zu den Flächenfallschirmen nicht steuerbar seien, erklärte Rehm, der für die Erkundung von Absprungplätzen im Kreis Calw zuständig ist. Das mache eine Punktplandung schwierig, weshalb die Falschirmspringer aus nur etwa 400 Metern abspringen würden.

Dies geschehe mit der Transall, aber auch öfter mit kleineren Flugzeugen, die man in Haiterbach selbst gar nicht hören werde. Die US-Armee dürfte man wieder hören, da diese, wie Vertreter vor Ort erklärten, die C130 einsetzen werden, die im Gegensatz zur zweimotorigen Transall vier Motoren hat.

Schon vor Ort kamen einige Detailfragen, bei denen Bürgermeister Andreas Hölzlberger auf die anschließende, moderierte Infoveranstaltung verwies. So beispielsweise zum Wendekreis.

Andere Beiträge zeigten schon deutlich, dass die Nutzung als Übungsgelände teilweise kritisch und auch ablehnend gesehen wird.

Eine Tankstelle oder eine Stationierung von Flugzeugen werde es nicht geben, entgegnete Rehm einer entsprechenden Frage. Nachtsprünge versuche man in das Winterhalbjahr zu legen, dann sei es ab 18 Uhr dunkel.

Bei der Frage nach baulichen Veränderung nannte Rehm eine Begradigung des Geländes durch Auffüllung einer Senke, was sicher auch dem Segelflugverein entgegen komme. Applaus gab es für hinterfragende Anmerkungen, ob sich das Absetzgelände logistisch lohne, wenn die Soldaten zunächst nach Stuttgart fahren und nach dem Absprung wieder zurück gebracht werden müssten.

Ein Einwohner sprach das Thema Sicherheit an. Schließlich handle sich um militärische Objekte, die möglicherweise angegriffen werden könnten. Rehm bezweifelte, dass es sich dabei um ein lohnendes Ziel handle – da gebe es sicher andere. Außerdem werde dafür schon eine Luftabwehrrakete benötigt.