Schon bei der Wiedereinweihungs-Feier war die Beihinger Turn- und Festhalle bestens frequentiert. Fotos: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Beihinger weihen ihre sanierte Turn- und Festhalle wieder ein / Glasfront gewährt freien Blick nach Haiterbach

Von Dorothee Trommer

Haiterbach-Beihingen. Nach umfangreicher Sanierung wurde die Beihinger Turn- und Festhalle wieder eingeweiht. Umrahmt wurde die Feier von Kindern und Jugendlichen des VfR Beihingenund der Stadtkapelle Haiterbach.

Ortsvorsteher Thomas Burkhardt begrüßte die vielen Besucher und freute sich über die große Resonanz sowie interessierte Bürger aus benachbarten Gemeinden. Viele Kinder waren mit ihren Eltern gekommen, um bei der Feier zur Einweihung der Halle dabei zu sein. Die "Turnzwerge" des Beihinger Sportvereins VfR zeigten in passenden Kostümen, was sie schon gelernt haben.

Bürgermeister Andreas Hölzberger gab einen Rückblick auf das Projekt des Hallenumbaus. Sein ehrendes Gedenken galt dem jüngst verstorbenen Heinz Broß, der viele Jahre Vorsitzender des VfR gewesen war und sich beim Projekt Hallenumbau sehr engagiert hatte.

Bereits 2009 wurden die Pläne für den Umbau dem Haiterbacher Gemeinderat vorgestellt. Das sogenannte Konjunkturpaket  II sollte genutzt werden. Im Jahr 2012 wurde der Antrag auf Förderung im Rahmen des ELR-Programms bewillig. 200 000 Euro kamen also vom Land für das Bauprojekt, doch da sich die Kosten insgesamt auf mehr als eine Million Euro beliefen, hat die Stadt Haiterbach eine große Herausforderung gemeistert. Hölzberger hob hervor, dass es hier um Maßnahmen von gesamtstädtischer Dimension gehe und es in Beihingen besonders viele ehrenamtliche Freizeitangebote gebe, so dass die Halle imer gut genutzt sei.

Orstvorsteher Thomas Burkhardt betonte, dass nach 50 Jahren eine Renovierung durchaus angebracht sei. Vor allem das Hauptdach hatte Sorgen gemacht. Die Halle in Beihingen war im Jahr 1964 gebaut worden, als es noch eine Schule im Dorf gab. Das frühere Schulgebäude beherbergt heute Kindergarten und Ortsverwaltung und wurde im Rahmen der Renovierung neu gestrichen, so dass die beiden Gebäude harmonieren.

Um die Gestaltung des Schriftzuges an der Halle gab es Diskussionen mit dem Architekten Fritz Kempf, der eine andere Farbe ausgesucht hatte als das vom Ortschaft bevorzugte Rot Einigung konnte erzielt werden. Burkhardt wies besonders auf die freie Sicht nach Haiterbach erlaubende Glasfront hin – so könnten die Bewohner der Kernstadt sehen, dass in Beihingen etwas los ist, und die Beihinger könnten immer dahin blicken, wo das Geld herkam.

Architekt Kempf erläuterte einige Besonderheiten des Baus, so die natürliche Belüftung, die Multifunktionalität, die leicht geneigten Dächer, welche erneute Undichte verhindern sollen und die insgesamt nachhaltige Gestaltung am Bau. Besonders erfreulich natürlich die "Punktlandung" bei den Baukosten. Für die Gestaltung der Außenanlage dankte Kempf dem Bauhof und überreichte eine Spende.

Die Firma Karl Braun hatte das Gewerk Innenausbau ausgeführt. Karl Braun sprach zur Festgemeinde auch in seiner Funktion als Stadtrat. Mittlerweile seien die Orstteile Haiterbachs und die Kernstadt so gut verbunden, dass es keine Rivalitäten mehr gebe. Für Haiterbach wünsche er sich ein vergleichbar erfolgreiches Bauprojekt für die alte Festhalle. Abschließend appellierte Braun an Toleranz bezüglich zukünftiger Feste mit Musik und Lärm.

Der Vorsitzende des VfR, Gerd Finger, berichtete, dass die Halle fast an jedem Wochentag intensiv genutzt werde. In diesem Jahr gebe es zur Weihnachtszeit wegen des Todes von Heinz Broß keinen Theaterabend. In Erinnerung an Turnvater Jahn betonte Finger, dass Sport für Körper und Geist gut sei. Im Anschluss an seine Rede führten die Zehn- bis 14-Jährigen Akrobatisches vor.

Pfarrer Christian Günther stellte die Frage, was eine Sporthalle und eine Kirche gemeinsam hätten. An beiden Orten werde trainiert, gab er selbst die Antwort, hier die Muskeln, dort der Geist. Den Segen erbat er für alle, die hier in Zukunft aktiv sein werden und die kommenden Feste in der Halle.

Ein Stehempfang schloss die Einweihung ab.