Im Mehrgenerationenhaus trafen sich die engagierten Damen vom Arbeitskreis Asyl, um zu beraten. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

FlüchtlingeViele Aktionen im Arbeitskreis

Das Thema Asyl ist in ganz Europa momentan ganz oben auf der Agenda und daher ist es nicht erstaunlich, dass man sich auch in Haiterbach damit intensiv beschäftigt. Der Arbeitskreis Asyl hilft mit einer großen Bandbreite von Aktivitäten, nun fand das dritte "Café Asyl" statt.

Von Dorothee Trommer

Haiterbach. Im Mehrgenerationenhaus trafen sich am Freitag die engagierten Damen vom Arbeitskreis Asyl vor dem geselligen Zusammensein, das dieses Mal in der Wohnanlage für Betreutes Wohnen gegenüber der Zehntscheuer stattfand.

Gerlinde Unger, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, arbeitet bei der Hilfe für Flüchtlinge eng mit Hannelore Schöffler, Rosemarie Palmer und Marianne Bohnert zusammen. Die Frauen haben sich bereits im April zusammengetan, als klar wurde, dass Haiterbach bis zu 60 Flüchtlinge aufnehmen wird. Noch sind es lediglich 15 Personen, die in der Kuckucksstadt untergebracht sind, aber im Laufe der nächsten Monate werden mehr kommen. Am kommenden Donnerstag werden etwa drei Familien mit acht Kindern eintreffen.

Die Gemeinde stellt Wohnung und Möbel zur Verfügung, der Arbeitskreis hat sich der Aufgabe angenommen, das tägliche Leben der Flüchtlinge in der Gemeinde mitzugestalten. Nach einiger Zeit, die die Menschen aus Pakistan, China, Liberia und dem Kosovo in Haiterbach verbracht hatten, fiel auf, dass diese gar nicht außerhalb der ihnen zugeteilten Wohnungen zu sehen waren, sie lebten ganz zurückgezogen.

Das Mehrgenerationenhaus nahm Kontakt auf und organisierte regelmäßige Treffen. Wichtig ist für den Arbeitskreis dabei auch das Gespräch mit direkten Nachbarn, deren Fragen und eventuellen Ängste man ernst nehmen wolle. Sprachkurse leitete man auch in die Wege, die auf ehrenamtlicher Basis im Mehrgenerationenhaus und über die Volkshochschule abgehalten werden. Erfreulich sei die Tatsache, dass viele Haiterbacher Bürger Interesse signalisiert hätten, den Flüchtlingen zu helfen. Anfeindungen oder Ablehnung seien kein Thema, so die Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises Asyl. Da man erwartet, dass viele junge Männer nach Haiterbach kommen, sei auch die Mitarbeit von Männern dringend nötig. Mittlerweile kommen die Asylanten auf den Arbeitskreis zu, wenn sie etwas brauchen, berichtet Unger. Es komme auch vor, dass jemand zum Arzttermin gefahren wird. In der vergangenen Woche kümmerte sich der Arbeitskreis Asyl etwa darum, dass eine junge Frau ihre Zähne gerichtet bekommt. Ob die in Haiterbach gelandeten Personen später wieder nach Hause geschickt werden oder nicht, sei für den Arbeitskreis kein Thema, "geholfen wird jedem", betont Unger.