Infos zur geplanten Erweiterung des Steinbruches im Butzengraben gibt es inzwischen im Internet. Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Steinbruch: Bürger können sich auf Homepage der Firma Schneider schlau machen

Haigerloch. Im Zuge der kontroversen Debatten um die vom Regionalverband Neckar-Alb bejahte Erweiterung des Steinbruchs "Butzengraben" geht die Firma Engelbert Schneider GmbH und Co KG informationspolitisch in die Offensive.

Um dieses Ziel zu erreichen, stellt das Unternehmen aus Gruol seit August auf seiner Homepage die Pläne zur Erweiterung seines von der Stadt Haigerloch gepachteten Steinbruches vor. Die Firma erklärt, warum eine Erweiterung des Steinbruchs so wichtig ist und erläutert wie diese im Zuge des laufenden Genehmigungsverfahrens von Statten gehen soll.

Auf der Homepage ist auch die DIN 4150 zu finden, welche die Grundlage für die Messung und Beurteilung von Sprengerschütterungen bildet und eventuelle Minderungen von Erschütterungsimmissionen auf Menschen und Gebäude konkretisiert.

Im Sommer 2015 hatte der Regionalverband Neckar-Alb beschlossen, dass im Steinbruch das Gebiet zum Abbau von Rohstoffen um etwa sechs Hektar wachsen darf, weil im Steinbruch nur noch etwa drei Hektar an kurzfristig nutzbaren Abbauflächen zur Verfügung stehen.

Das Problem dabei, so sah man es zumindest im Weildorfer Ortschaftsrat und im Haigerlocher Gemeinderat: Wenn die Abbauzone des Schotterwerks bis auf etwa 350 Meter an den östlichen Ortsrand von Weildorf heranrückt, könnten bei Sprengungen Schäden an Gebäuden entstehen. Ganz abgesehen von den Zumutungen, die solche Explosionen für die Bewohner der Häuser in der Umgebung darstellen.

Deshalb forderte die Stadt im laufenden Genehmigungsverfahren, die Abbaugrenzen so weit zurück zu nehmen, dass Gebäudeschäden und Belästigungen ausgeschlossen werden können.

Weil es auch zu Beschwerden über Sprengungen gekommen war, sind seit etwa acht Monaten an drei Punkten Messgeräte aufgebaut – zwei in Weildorf, eines bei einem Gebäude an der Einfahrt von der Oberstadtraße ins Weildorfer Kreuz. Sie messen die Erschütterungen, die bei Sprengungen im Schotterwerk im Butzengraben verursacht werden.

Auch diese Messergebnisse hat die Firma Schneider auf ihrer Homepage veröffentlicht. Das aktuellste dort zu findende Ergebnis datiert aus einer Messung nach einer Sprengung am 15. September.

Mit den Informationen im Internet will die Firma Schneider laut ihrem Geschäftsführer Simon Schneider ihren Teil dazu beitragen, Bürger möglichst transparent und umfassend über das Vorhaben zu informieren. Doch Schneider will noch einen Schritt weiter gehen: Im nächsten Frühjahr plant er eine öffentliche Werksführung, außerdem will er das Erweiterungsprojekt in einer Präsentation vorstellen.

Weitere Informationen: www. schneider-haigerloch.de/aktuelles/