Die Skizze veranschaulicht grob, wo die KBF in Stetten ein neues Gebäude für zwei Gruppen bauen möchte. Das bisherig Kindergartentor würde natürlich die Zufahrt hoch verlegt und der Hof damit um etwa 100 Quadratmeter größer. Offen ist, ob man auch die Hecke (rechts im Bild vor dem Auto) entfernt. Foto: Kost/Montage: Hertkorn Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau eines Gebäudes: KBF-Erweiterungspläne in Stetten gefallen sowohl Eltern als auch dem Ortschaftsrat

Von Thomas Kost

Haigerloch-Stetten. Wie kann der KBF-Kindergarten in Stetten optimal erweitert werden? In dieser viel diskutierten Frage scheint eine völlig neue Variante den Nerv aller Beteiligten zu treffen: Der Neubau eines Gebäudes, in dem zwei Gruppen unterkommen können.

Mit dieser Möglichkeit wartete am Dienstag KBF-Geschäftsführer Thomas Seyfarth im Stettener Ortschaftsrat auf. Die Sitzung im Rathaus war gut besucht: sowohl Eltern des städtischen Kindergartens als auch Eltern der Integrativen Kindertageseinrichtung "Löwenzahn" wollten sich anhören, was Seyfarth zu sagen hatte und ihre Meinungen einbringen.

Bevor der KBF-Geschäftsführer seine Konzept vorstellte, betonte er die seit über 35 Jahren bestehende Verbundenheit der KBF zu Stetten, wo man immer mit einem Sprachheilkindergarten vertreten gewesen sei. Weil die "integrative Geschichte" – also die gemeinsame Betreuung von behinderten und nicht-behinderten Kindern – wachse und auch Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren immer notwendiger würden, sei für die KBF Handlungsbedarf entstanden.

Der sieht inzwischen in Stetten anders aus, als ursprünglich geplant war. Denn Seyfarth stellte den Eltern und Ortschaftsräten am Dienstag kein Erweiterungskonzepte für die bereits bestehenden KBF-Räume vor, sondern einen ersten Entwurf für ein solitär stehendes völlig neues Gebäude – der insgesamt vierte Entwurf, seit man in die Planung eingestiegen ist.

Auf einer Grundfläche von rund 235 Quadratmetern bietet das Gebäude im Obergeschoss unter anderem Platz für zwei knapp 40 Quadratmeter große Gruppenräume, ein Büro, einen Elternraum und eine Küche. Im Erdgeschoss wäre Platz für einen fast 70 Quadratmeter großen Mehrzweckraum, einen Therapie- und einen Ruheraum.

Für Seyfarth bedeutet der Neubau "eine gute Lösung, die uns ausreichend Platz bietet". Außerdem seien weiteren Änderungen an den bereits bestehenden Gebäuden erforderlich. Laut ihm könnten rund 30 Kinder in den bisherigen KBF-Räumen betreut werden und genauso viel im Neubau, also 60 insgesamt.

Mit dieser ersten Vorabplanung war der Durchbruch geschafft, denn sowohl bei Eltern des Integrativen Kindergartens als auch bei den Eltern des städtischen Regelkindergartens kam das Konzept überwiegend positiv an. "Wir sehen heute erstmals einen Entwurf, über den man diskutieren kann", meinte Friederike Eibach vom Löwenzahn-Elternbeirat. Und auch Elke Nemecek vom Elternbeirat des Regelkindergartens war sehr zufrieden. "Wir sind sehr positiv gestimmt, es wurden mehr Dinge umgesetzt, als wir uns erhofft haben", erklärte sie.

Denn gerade die Eltern des Regelkindergartens hatten Befürchtungen, dass der städtische Kindergarten und dessen pädagogische Arbeit durch die Expansionspläne der KBF in Stetten an den Rand gedrängt werden könnte. Deshalb hatte der Elternbeirat bereits im November Ziele und Wünsche formuliert und an die Stadtverwaltung, den Gemeinde- und Ortschaftsrat weitergegeben. Freilich gibt es noch einige Detailfragen zu klären, die am Dienstag zur Sprache kamen: Wie kriegt man die An- und Abholung von Kinder auf der engen Zufahrt in den Griff? Wo sollen die Erzieherinnen parken? Wie kann man die Baustelle abwickeln, ohne zu sehr in den laufenden Kindergartenbetrieb einzugreifen?

Fragen, bei denen sowohl Seyfarth als auch der Ortschaftsrat guten Mutes waren, dass sich darauf Antworten finden lassen. Der Ortschaftsrat stimmte jedenfalls einstimmig für diese Bauvoranfrage. Jetzt ist es Sache der KBF, ein konkretes Baugesuch zu entwickeln, mit dem sich sowohl Ortschafts- als auch Gemeinderat beschäftigten.