Witthauschule: Eltern fordern im Städtischen Ausschuss klares Bekenntnis zum Bildungsstandort Haigerloch

Haigerloch. Der Städtische Ausschuss soll mit aller Kraft für den Erhalt des Grundschulstandortes in Haigerloch kämpfen. Das ist der erklärte Wunsch einer Reihe von Eltern, die die Verlegung der Witthauschule nach Stetten befürchten.

Was sie von ihren politischen Vertretern erwarten, formulierten sie deutlich, als sich der Ausschuss am Donnerstag zur monatlichen Sitzung traf.

Der Besuch des Gremiums wenige Tage nach der Debatte über die Zukunft der Haigerlocher Schulstandorte im erweiterten Schulausschuss, entsprang wohl aus einer gewissen Frustration heraus. Denn aus Sicht der Grundschul-Eltern waren die drei Sitzungen mit einer Dauer von insgesamt neun Stunden äußerst unergiebig, weil am Ende eben kein fassbares Ergebnis zu Stande kam.

"Das waren Wischi-Waschi-Veranstaltungen. Es ging bei keiner der drei Sitzungen um Fakten, sprich Schülerzahlen", so formulierte Kay-Uwe Kästle ein geradezu vernichtendes Urteil. Kritische Worte kamen auch von Manfred Pfeffer, selbst Lehrer am Haigerlocher Gymnasium.

Aussagen der beiden Schulleiter von Gymnasium und Eyachtalschule zum Raumbedarf und Schülerentwicklung seien aus seiner Sicht in keiner Weise hinterfragt worden. Im Schuljahr 2015/16, so argumentierte Pfeffer, habe es an Gymnasium und Eyachtalschule zusammengerechnet 1049 Schüler in 44 Klassen gegeben. Schon in diesem Schuljahr sei diese Zahl um fast 100 auf 956 Schüler in 41 Klassen gesunken. Diese Abwärtstrend wird aus seiner Sicht anhalten. Manfred Pfeffer sieht über kurz oder lang wegen nicht ausreichender Anmeldezahlen auch das Aus der Werkrealschule im Eyachtalschulverbund kommen.

Deshalb hält er es für unrealistisch, künftig auf Dreizügigkeit an beiden Schulen zu bauen und daraus den Raumbedarf abzuleiten. Pfeffer fürchtet zudem, dass der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen eine Entscheidung in der Schuldebatte fällen könnte.

Eine Sorge, die manche Eltern offenbar teilen. Schon nach der Schulausschussdebatte am 8. November hatte eine Zuhörerin beim Verlassen des Bürgerhauses gegenüber unserer Zeitung ihre Befürchtung geäußert, dass der Umzug nach Stetten im Gemeinderat längst ausgemachte Sache und jegliche Diskussion überflüssig sei.

Eine Gemeinderatsentscheidung hinter verschlossenen Türen, antwortete Bürgermeister Götz, werde es nicht geben, möglicherweise aber eine nichtöffentliche Klausurtagung zuvor. Götz sieht die Situation nicht ganz so dramatisch und versuchte die vorhandenen Ängste der Eltern zu mildern. Aus seiner Sicht deuteten die kurzen Stellungnahmen der Ausschussmitglieder am Ende der letzten Schuldebatte darauf hin, "dass 80 Prozent für den Bildungsstandort Haigerloch" sind, sprich für den Erhalt der Grundschule an ihrem jetzigen Standort.

Kristin Koschani-Bongers erklärte, dass der Ausschuss zu 100 Prozent zur Witthauschule stehe und dafür im Gemeinderat kämpfen werde. Man bot den Eltern außerdem an, sie zu Sitzungen der Gemeinderatsfraktionen einzuladen, damit sie dort ihre Argumente vortragen können.