Solche Biomasse wird als Dünger in die Felder bei Trilfingen eingearbeitet. Foto: Kost

Bürger beklagen sich über Gestank. Dünger aber zertifiziert und vom Landwirtschaftsamt genehmigt.

Haigerloch-Trillfingen - Vielen Trillfinger hat es in den vergangenen Tagen ziemlich gestunken. Und nicht nur ihnen stach übler Geruch in die Nase, sogar bis nach Haigerloch konnte man den Gestank offenbar wahrnehmen.

Der Geruch war deshalb auch ein großes Thema am Mittwoch im Ortschaftsrat. Ratsmitglieder Ralf Heim hatte das Thema angestoßen, er sprach von einem "unerträglichen Gestank". Es ging um braun-schwarze Masse, die östlich von Trillfingen auf Felder gelagert war und teilweise noch ist und zur Bodendüngung verwendet wird. Da der Ortschaftsrat am Mittwoch allerdings nur über unvollständige Informationen verfügte, kam es zu allerlei Spekulationen. Man war der Meinung, dass es sich bei der Masse um Klärschlamm handelt, andererseits war auch von Biomüll und Kompost die Rede, der aus Grosselfingen stammt.

Um Licht in die Sache zu bringen, informierte sich Trillfingens Ortsvorsteher Hermann Heim gleich am Morgen nach der Sitzung beim Verwalter des Gutshofes Salenhof und dem Landwirtschaftsamt. Definitiv so Heims Erkenntnis nach den Gesprächen, handelt es sich nicht um Klärschlamm, sondern um zertifizierten Kompost, der aus Calw kommt. Das Material, so der Ortsvorsteher gegenüber unserer Zeitung, stammt aus Biotonnen, sei auf Schadstoffe und Schwermetalle untersucht worden und enthalte keine schädlichen Stoffe. Auch eine Genehmigung des Landwirtschaftsamtes zur Einbringung in den Boden liege vor. Der Kompost, so Heim weiter, dürfe nach Angaben des Landwirtschaftsamts sogar drei bis sechs Monate gelagert werden und müsse nicht gleich in den Boden eingearbeitet werden.

Dass er so stank lag vielleicht daran, dass der starke Regen am vergangenen Freitag die Masse durchnässt und entsprechende Gerüche freigesetzt hat.

Damit keine Beunruhigung und Verärgerung in der Bevölkerung entsteht, schlug Heim dem Verwalter des Gutshofes vor, vor der nächsten Düngung frühzeitig die Ortschaftsverwaltung zu informieren, damit man dann über die amtlichen Nachrichten der Stadt oder die Presse vorab Aufklärung betreiben könne. Ein Vorschlag, den laut Heim auch der Gutshofverwalter für gut befand. Der Ortsvorsteher hatte gestern Morgen auch sein Gremium unverzüglich per E-Mail über den Sachverhalt unterrichtet.