Andreas Knipp (links) ist seit über zehn Jahren im Narrenrat der Haigerlocher Narrenzunft. Für dieses Engagement verlieh im Zunftmeister Hartwig Eger bei der Hauptversammlung den Silbernen Zunftorden. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Führungsmannschaft der Narrenzunft Haigerloch bleibt weitgehend zusammen

Von Thomas Kost

Haigerloch. Nicht nur der Rückblick auf das große Narrentreffen im Februar prägte die Hauptversammlung der Haigerlocher Narrenzunft. Auch sonst hatte die Fasnet 2017 viel zu bieten. Zudem wurden Wahlen und eine Satzungsänderung vollzogen und eine Ehrung ausgesprochen.

Die Kernmannschaft um Zunftmeister Hartwig Eger bleibt weitgehend zusammen. Der Zunftmeister ließ sich genauso auf zwei weitere Jahre im Amt wählen wie sein Stellvertreter Andreas Knipp, Säckelmeister Marco Bürkle und Maskenmeister Timo Haser. Lediglich Zunftschreiberin Regine Grikschas wollte nicht mehr antreten, ihr Amt übernimmt Max Elser.

Und auch Hartwig Egers Ziel, langfristig das Leitmotiv "Alte Zunft im neuen Stil" umzusetzen und sukzessive ein junges Führungsteam aufzubauen erfüllte sich bei der Versammlung: Mit Carina Hoffmann und Elena Stehle kamen junge Leute neu in den Ausschuss. Thorsten Halm ist neuer Kassenprüfer anstelle von Gerlinde Wellenzohn. Geleitet wurde die Entlastung der alten Vorstandschaft und die Neuwahl von Ehrenzunftmeister Eberhard Butter, welcher der Zunft bei der Ausrichtung des Landschaftstreffens eine "grandiose Leistung" attestierte.

Dieses Treffen, mit dem die Narrenzunft ihren 111. Geburtstag feierte, spiegelte sich auch im Bericht von Zunftmeister Hartwig Eger wieder. Auch wenn das dreitägige Narrenfest mit mehreren tausend Hästrägern in seinen Augen finanziell hinter den Erwartungen zurückblieb (wir haben berichtet), so war es für ihn aus ideeller Sicht doch ein voller Erfolg.

Die Haigerlocher Narren waren aber auch auswärts vielfach präsent: Auf großen schwäbisch-alemannischen Narrenfesten in Weingarten und Munderkingen ebenso wie in der Nachbarschaft in Empfingen oder mit einer kleinen Delegation beim Hexenball in Hart.

Andreas Knipp berichtete an Stelle von Schriftführerin Regine Grikschas über die Aktivitäten außerhalb der Fasnet, darunter das Maibaum-Stellen, zwei Altpapiersammlungen sowie die Öffnung des Zunftheimes an den Tagen der Kunst und Kultur und die Party beim Christkindlesmarkt.

Maskenmeister Timo Haser legte die Zahlen vor, wie viele Häs- und Maskenträger an den einzelnen Veranstaltungen teilgenommen haben. Es mangelte dabei immer wieder an Fledermäusen. An elf Umzügen waren insgesamt nur zwölf Fledermäuse beteiligt. Insgesamt repräsentierten 337 Hästräger die Haigerlocher Fasnet.

Die Bräutelgesellschaft war nicht nur in der Fasnet aktiv, sondern auch fürs Maibaumstellen und die X-Mas-Party im Zunftheim zuständig. Für die nächste Fasnet will sie Neuzugänge ansprechen.

Kassierer Marco Bürkle ging in seinem Bericht schwerpunktmäßig auf Einnahmen und Ausgaben beim Narrentreffen im Februar ein. Unterm Strich wurde ein Gewinn erzielt, der aber wiederum zum Teil von Investitionen in Narren- und Zunftrathäs aufgefressen wurde.

Was die finanziellen Verpflichtungen aus dem Zunftheimbau betrifft, so konnte der Schuldenstand laut Kassierer Bürkle verringert werden. Die Zahl der Mitglieder schrumpfte nach seinen Angaben von 294 auf 289, es gab acht Austritte und drei Neuzugänge. Die Zunft besteht aktuell aus 157 Aktiven und 132 Passiven.

Einstimmig verabschiedeten die Narren eine Satzungsänderung. Sie definiert in Zukunft noch präziser den Status der aktiven Mitglieder, außerdem wird die Ehrenordnung auf die Bräutelgesellschaft ausgedehnt und ein Abzeichen für fleißige Bräutelbuben eingeführt.

Nach dem Narrentreffen ist vor dem nächsten großen Event: Im Herbst 2018 wird die Narrenzunft Haigerloch die große Arbeitstagung für alle 68 Mitgliedszünfte der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ausrichten.