Das "Schlössle" bleibt ein vieldiskutiertes Thema, über dessen Zukunft man vielleicht schon im Oktober klarer sieht

Haigerloch (tk). Das Gastronomie-Projekt fürs ehemalige Gasthaus Schlössle an der Eyach scheint gestorben. Wie aber soll es mit dem maroden Gebäude weitergehen? Eine spannende Fragen, in der bereits am Dienstag im Gemeinderat Möglichkeiten aufgezeigt wurden.

Der erste der den Ball ins Rollen brachte, war Bürgermeister Heinrich Götz. Zwar vertrat er schon öfters die Meinung, sich von Dingen zu trennen, welche die städtischen Finanzen belasten. In Fall "Schlössle" scheint er aber zu einer Ausnahme zu neigen. Götz, dies legen zumindest seine Vorschläge am Dienstag nahe, könnte sich im "Schlössle" die Unterbringung der Stadtbücherei im Obergeschoss des Gebäudes vorstellen. Um Barrierefreiheit zu erreichen, müssten man dann in das Gebäude Aufzüge einbauen. Komplettieren könnte man das Obergeschoss mit Wohnungen.

Im Erdgeschoss hingegen sind für den Bürgermeister auch vermietbare Veranstaltungsräume oder ein saisonal betriebenes Bürgercafé denkbar, das in den Sommermonaten geöffnet hätte. Ein noch zu schaffendes touristisches- oder freizeitliches Angebot in den Eyachauen könnte dieses Café flankieren und es funktionieren lassen. Etwas Ähnliches hatte schon einmal Karsten Dehner (Freie Wähler) bei einer Sitzung des Städtischen Ausschusses vorgeschlagen Er sprach damals von einem schön gestalteten Kiosk mit Außensitzgelegenheiten in den Eyachauen.

Karl-Heinz Schneider (CDU) stand dem bürgermeisterlichen Vorschlag angesichts von "Millionen-Baustellen" und zu erfüllenden Aufgaben in den Stadtteilen indes eher skeptisch gegenüber. Aber auch das im Juli 2014 vorgestellte und von einer Mehrheit des Gemeinderates stark kritisierte Projekt, aus dem "Schlössle" einen Komplex mit Miet- oder Eigentumswohnungen zu machen, ist für den Bürgermeister nicht endgültig vom Tisch. "Wir sollten solche Wohnungen nicht von vorneherein schlecht machen", meinte er dazu im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung.

Beide Ansätze wurden im nichtöffentlichen Teil weiterdiskutiert. Es wird nun wohl darauf hinauslaufen, dass noch im Oktober – der Termin steht noch nicht hundertprozentig fest – eine öffentliche Sondersitzung zur Baustelle "Schlössle" standfinden wird, bei der man verschiedene Möglichkeiten nochmals aufzeigt und dann eine Entscheidung trifft, wie’s weitergehen soll. Zu dieser Sitzung wird vielleicht auch das Planungsbüro Menz und Weik, Pirker und Pfeiffer (Ingenieure), Hähnig und Gemmeke (Architekten) eingeladen. Diese Arbeitsgemeinschaft hatte 2012 den Planungswettbewerb für die Schlossbrauerei-Brache gewonnen.