Kommunales: Gremium lehnt Diskussion über Ergebnisse der Einwohnerversammlung zum Thema Schulen ab

Haigerloch. Iris Schlegel, Leiterin der Witthauschule, hatte ihre Hausaufgaben gemacht. In der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung am Dienstag führte sie nicht nur die Vorteile des Erhalts des Haigerlocher Schulcampus auf, indem sie unter anderem auf steigende Buskosten und Grenzen der Buskapazitäten hinwies, sollte die Witthauschule aus Haigerloch ausgelagert werden. Sie hatte auch eine Präsentation mit Nutzungsmöglichkeiten für das demnächst leer stehende Stettener Schulgebäude vorbereitet. Dort könnte nach ihren Vorstellungen zum Beispiel ein Jugendforschungszentrum oder eine Kinderakademie eingerichtet werden.

Viele Eltern und Lehrer der Haigerlocher Schulen, auch die Schulleiter, waren zur Sitzung gekommen. Sie gingen mit leeren Händen. Der Gemeinderat wollte dieses Thema nicht diskutieren, nachdem Verena Kruse von der Stadtverwaltung die Ergebnisse der Einwohnerversammlung rekapituliert hatte, die allesamt den Erhalt des Haigerlocher Schulcampus in der bestehenden Form befürworten. Stattdessen beantragte Konrad Wiget (SÖL) eine Klausurtagung zum Thema Schulstruktur.

Bürgermeister Götz von einer Klausurtagung nicht begeistert

Das gefiel Bürgermeister Heinrich Götz ganz und gar nicht: Die Gemeindeordnung sehe das nicht vor, außerdem wolle er die Bevölkerung gerade bei diesem Thema nicht von der Entscheidungsfindung ausschließen. Das sei auch gar nicht geplant, konterte Wiget, aber man wolle in Ruhe über das Thema Schulstruktur sprechen – und zwar für alle Schulen. Dafür sprach sich auch Karl-Heinz Schneider (CDU) aus. Matthias Deppert (Freie Wähler) schlug hingegen vor, mit eine Entscheidung ein Jahr zu warten, manches würde sich dann vielleicht von allein lösen.

Der Gemeinderat stimmte schließlich mit 15 Ja- und acht Neinstimmen bei einer Enthaltung für eine Klausurtagung. Bürgermeister Götz will diese Entscheidung aber dem Kommunalamt zur Prüfung vorlegen.

Verena Kruse teilte in diesem Zusammenhang noch mit, dass ab dem Schuljahr 2017/2018 alle Werkrealschüler in Haigerloch unterrichtet werden sollen.

Geld muss die Stadt auch für die Ausstattung eines NWT-Raums (Natur-Wissenschaft-Technik) in die Hand nehmen. Dieser wird durch neue Lehrpläne notwendig. Dafür wird ein Raum im Fünferbau entsprechend eingerichtet und ausgestattet, was insgesamt 70 000 Euro kosten wird. Für die Eyachtalschule wird ein Vorbereitungsraum zum Kleingruppenraum ausgebaut, was mit 18 000 Euro zu Buche schlägt. Um dies zu finanzieren, schlug Kämmerer Müller vor, den geplanten Fenstertausch im Fachklassentrakt zu verschieben und die dafür vorgesehenen 80 000 Euro für dies Räume zu verwenden. Der Gemeinderat stimmte dem zu.