Haigerlocher Schüler erkunden moldawische Hauptstadt Chisinau

Von Melanie und Tanja Heck

Haigerloch. In der ersten Maiwoche durften neun Schülerinnen des Gymnasiums Haigerloch in Begleitung der Französischlehrer Holger Michelfeit und Françoise Schenkel das nicht allzu ferne und doch für viele unbekannte Land Moldawien kennen lernen.

Nachdem im vergangenen November Schülerinnen des "Liceul Teoretic Gheorghe Asachi" im Rahmen eines Austauschprogramms in Haigerloch zu Gast waren, folgte nun der Gegenbesuch in Moldawiens Hauptstadt Chisinau. Untergebracht waren die Schülerinnen in Gastfamilien.

Während der Wochen konnten sie reichlich Erfahrungen bezüglich der Kultur und Mentalität des Landes sammeln. Auf dem Programm standen unter anderem die gemeinsame Besichtigung einer Honigfarm auf dem Land sowie der Besuch des weltgrößten Weinkellers mit Gängen von über 250 Kilometern Länge und 56 Millionen Liter Wein. Außerdem wurden ein Künstleratelier, einige Klöster und ein Ikonenmuseum besucht. Trotz der geringen Distanz zwischen den beiden Ländern wurden die starken Unterschiede in Lebensstil und Traditionen vor allem durch die Feier des "Paştile Blajinilor" deutlich, während derer einige Schülerinnen das Gedenken an verstorbene Angehöriger im Familienverband miterleben konnten.

Auch die finanziellen Differenzen wurden an oft schäbigen Häuserfassaden und schlechten Straßen sichtbar. Umso hervorstechender war die Herzlichkeit der Gastfamilien, die sich sehr bemühten, den Aufenthalt für ihre deutschen Besucher so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wenn auch die französische Verständigung nicht immer reibungslos funktionierte, stellte dies kein Hindernis für das Entstehen freundschaftlicher Bindungen zwischen den Austauschpartnern dar. Deshalb ist es nicht nur ein Anliegen der Schulen, sondern auch der Schüler den Kontakt in den kommenden Jahren weiter aufrechtzuerhalten und zu stärken.

Finanziell unterstützt wurde der Austausch von der Stiftung West-Östliche Begegnungen. Sie fördert Begegnungen mit neuen unabhängigen Staaten auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und im Baltikum, die dem Auf- und Ausbau von längerfristigen Partnerschaften und Beziehungen ihrer Bürger dienen. In den vergangenen 16 Jahren hat die Stiftung rund 4000 Projekte im Schüler-, Jugend- und Kulturaustausch, als Bürgerbegegnungen und im Rahmen kommunaler Partnerschaften unterstützt und dafür 9,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.