Früh übt sich: Der Rennstreckensimulator war für Julian einer der Höhepunkte beim Rundgang im Porsche-Museum. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wünsch dir was: Julian Hönisch erlebt ereignisreichen Tag beim Autobauer

Von Matthias Zahner

Stuttgart-Zuffenhausen. Ein Porsche in der Garage, das ist wohl der Traum vieler Frauen und Männer. Dass man bereits mit neun Jahren genaue Vorstellungen hat, welcher Porsche-Typ es sein soll, ist eher die Ausnahme. "Ich will einen Porsche Carrera in Schwarz oder Weiß", sagt Julian Hönisch aus Haigerloch.

Da Julian ein Porsche-Fan ist und später einmal in der Entwicklungsabteilung des Sportwagenherstellers arbeiten möchte, darf er im Rahmen der Aktion "Wünsch dir was" des Schwarzwälder Boten in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Zollernalb einen Tag beim Autobauer in Zuffenhausen verbringen.

Begleitet von seinem Vater Roland und seinem Bruder Silas, wartet auf Julian erst eine Werksführung und später ein Rundgang im Museum.

Los geht es für die Drei mit einer Führung, für die sich Christian Hoenniger, Spezialist für Werksführungen in Zuffenhausen, extra Zeit genommen hat.

"Welche Autos von Porsche kennt ihr denn?", fragt Hoenniger. Die Antwort kommt schnell: "Porsche Boxster, Carrera, 911 Turbo", antwortet Julian ohne groß nachzudenken.

Zunächst führt Hoenniger die drei Autofans aus Haigerloch in eine Halle, in der das "Herz des Sportwagens", wie Honniger den Motor nennt, zusammengebaut wird. Das "Herz" wird Stück für Stück von Mensch und Maschine zusammenmontiert – jeder Handgriff sitzt. Mit großen Augen schauen die beiden Jungs auf die Arbeiter und die Maschinen.

Danach wird den Grundschülern gezeigt, wie die Motoren fertig zusammengebaut aussehen. "Der V-Motor vom 911 Turbo heißt so, weil der wie ein ›V‹ aussieht. Beim Boxster-Motor boxen die Kolben gegeneinander. Daher kommt auch sein Name", erklärt Christian Hoenniger.

Und was macht einen Porsche noch so besonders? Klar, die Lederverkleidung im Innenraum. "Das sieht aber komisch aus", sagt Silas, als gerade in der werkseigenen Näherei schwarzes und beiges Leder von Hand zusammengenäht werden. "Die Kunden haben manchmal die ausgefallensten Wünsche. Und wir versuchen sie alle zu erfüllen", erklärt Hoenniger die für Silas merkwürdige Farbkombination.

In einem anderen Gebäude werden schließlich die einzelnen Teile zusammengefügt, sodass am Ende ein fertiger Porsche da steht und bereit ist, an den Kunden ausgeliefert zu werden. "Am besten hat mir gefallen, als wir am Schluss den Porsche gesehen haben", sagt Julian.

Rund 200 Sportwagen werden in den Hallen in Zuffenhausen täglich produziert – jeder ganz individuell angefertigt. Deshalb hat der Porsche auch ein Jahr Lieferzeit. "Also: Wenn wir heute einen Porsche bestellen, bekommen wir ihn nächstes Jahr an Weihnachten geliefert", sagt Vater Roland Hönisch etwas scherzhaft zu seinen beiden Jungs.

Als Julian und Silas zum Schluss der Führung noch einen Mini-Posche bekommen, ist der Tag für beide vollends gelungen. Als Zugabe dürfen die Porsche-Fans sich im Museum umsehen. Nach einem kurzen Rundgang führt ihr Weg schnurstracks zum Rennstreckensimulator.

Ein Lächeln geht Julian über die Lippen, als er nach ein paar Minuten endlich auf dem Rennfahrersitz des Simulators Platz nehmen darf. Schnell die richtige Sitzposition eingenommen und schon ist der junge Rennfahrer in seinem Element. Gas geben, bremsen, lenken – gar nicht so einfach, einen Porsche auf der Rennstrecke zu halten. Am Ende lenkt er seinen Porsche fast unbeschadet ins Ziel.

Wer weiß, vielleicht sitzt er ja in ein paar Jahren nicht mehr nur im Simulator, sondern in seinem eigenen Porsche Carrera. In Schwarz oder Weiß? Mal sehen.