Rosa Tüllrock, Stiefel und Stahlhelm: die Markenzeichen der "Panzergarde" vom Musikverein Trillfingen. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Musikerball in Trillfingen ein närrischer Volltreffer

Von Carola Lenski

Haigerloch-Trillfingen. Es war wie in alten Zeiten: Im Trillfinger Vereinsheim, in dem früher legendäre und weit über den Ort hinaus bekannte Fasnetsbälle gefeiert worden sind, rückte man am Auseliga Donnerstag beim Ball der Bauernkapelle näher zusammen.

Schon kurz nach der Öffnung des Saales platzte das Vereinsheim fast aus allen Nähten, Publikum jeden Alters war zur Musikerfasnet erschienen. Eine maskierte Frauenmeute in den Hemden der Trillfinger Sämänner stürmte den Saal, Gastmusiker von "KON", der "Band ohne Namen" aus Rangendingen, heizten dem Publikum mit alten Fasnetsliedern kräftig ein. Es herrschte Bombenstimmung, es wurde gesungen, geschunkelt, getanzt und gelacht.

Auch die Fasnetsband der Bauernkapelle ließ sich nicht lumpen und spielte so ziemlich alle Klassiker, die man aus früheren Fasneten kennt. "Blau blüht der Enzian" von Heino fehlte da ebenso wenig wie der alte Hit "Geh Alte schau mi net so deppert an" oder der "Schneewalzer".

Auch der Showpart war ohnegleichen. Aus den eigenen Reihen hatten die Musiker eine Tanzgarde hervorgebracht, die eine gelungene Performance zeigte. Damit nicht genug. Eine "Panzergarde" marschierte mit Stahlhelm und rosa Tütü im Saal ein. Ein Männerballett dem es zwar an Ästhetik mangelte, das dafür aber die Lachmuskeln um so mehr strapazierte. Das Publikum tobte und rief nach Zugabe.

Als Mainzer Fastnachtsikonen Margit Sponheimer und Ernst Neger gaben Jasmin Schmid und Michael Schneider ihr Debüt. Sie fachten mit alten Fasnetschlagern, wie "Am Rosenmontag bin ich geboren" und "Rucki Zucki" die Stimmung weiter an. In der Bütt hielt Niklas Heim der Dorfgemeinschaft den Narren-Spiegel vor. Auch eine Oper hatte er komponiert mit dem Titel "Anja S. im Bann der Fleischereitheke", zu deren Inhalt jede Menge Lyoner und Schweinemett zählte. Die Gesangparts dazu übernahm er gleich mit und das Publikum applaudierte begeistert. Ebenfalls für Belustigung sorgten Daniel Schmid, Simon Schneider und Johannes Soltek. Sie diskutierten als Mutter, Vater und Sohn über Sinn und Zweck von Rechenaufgaben.