Eine Fluchttreppe, die aus Gründen des Brandschutzes erforderlich ist, wird derzeit an der Owinger Grundschule angebracht. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulen: Neue Sachlage kommt für manche aus heiterem Himmel

Die neuen Erstklässler der Schul-Außenstelle Owingen werden zu Beginn des Schuljahres 2017/18 an der Grundschule in Gruol eingeschult und dort zur Schule gehen. Diese überraschende Nachricht sorgt in Owingen für Verunsicherung

Haigerloch-Owingen. Denn eigentlich war man davon ausgegangen, dass die Kinder in Owingen zur Schule gehen. Warum es jetzt anders kommt, möchte Schulleiterin Susanne Schirmer am Montag, 10. Juli, den betroffenen Eltern bei einem Elternabend im Lehrerzimmer der Grundschule Gruol erklären.

Außer dem Hinweis, dass die Sache mit der Personalsituation zusammenhänge, möchte unserer Zeitung vorab keine weiteren Details zu der neuen Sachlage Preis geben und bittet um Verständnis dafür. "Ich fände es nicht gut, wenn die Eltern aus der Zeitung ihre Informationen bekommen", so Schirmer. Sie möchte ihnen lieber am Montag persönlich Rede und Antwort stehen. Susanne Schirmer hofft, dass sie dabei die Einsicht der Eltern gewinnen kann, denn aus ihrer Sicht erfolgt die Einschulung der Kinder in Gruol aus "vernünftigen Gründen".

Man erinnert sich: Die Schulleiterin hatte bereits Ende April in einer öffentlichen Sitzung des Haigerlocher Schulausschusses bekannt geben, dass zum Schuljahr 2017/18 in Owingen lediglich acht Kinder eingeschult werden, sechs davon aus Owingen, zwei aus Stetten.

Da für eine Klasse normalerweise 16 Schüler benötigt werden, könnte man vermuten, dass wegen dieser kleinen Zahl der Hase im Pfeffer liegt und die Kehrtwende von oben herab, nämlich vom Staatlichen Schulamt in Albstadt, angeordnet worden ist. Dem ist aber nicht so, wie Schulamtsdirektor Maximilian Groß unserer Zeitung erklärt.

Eine Schule mit Außenstelle – eben eine solche, wie die seit neuestem Wiesentalschule genannte Grundschule Gruol – organisiert sich nach ihren Ressourcen und personellen Möglichkeiten selbst und trifft eigenständige Entscheidung, welche Klasse an welchem Standort zur Schule geht. Erst am vergangenen Mittwoch hatte Susanne Schirmer mit dem Schulamt gesprochen, am Donnerstag einen Elternbrief herausgegeben, außerdem den Schulträger sowie die Ortsvorsteher von Owingen, Stetten und Gruol und die Schulfördervereine informiert. "Schneller ging es einfach nicht", erklärt sie.

Der Owinger Ortschafts-und SPD/SÖL-Gemeinderat Manuel Schmoll indes kann die neue Entwicklung "nicht nachvollziehen". Als der Ortschaftsrat sein Ja zur Umwandlung der Owinger Grundschule in eine Außenstelle der Grundschule Gruol gegeben habe, sei man davon ausgegangen, dass diese Lösung aufgrund des größeren Personal-Pools die Schule sogar flexibler mache.

Während Schmoll die Ansicht vertritt, dass in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, geht Susanne Schirmer davon aus, dass die neue Situation Bestand haben wird. Die Einschulung soll auf jeden Fall auch auf die Tagesordnung der Ortschaftsratsitzung am Montag, 24. Juli.