Bernd Schober vom LKA (links) und Jochen Ansel von der Denkmalpflege tragen den Heiligen Johannes in die Weilerkirche, aus der er vor 37 Jahren entwendet wurde. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Geraubte Johannes-Figur wird in der Weilerkirche mit Dankandacht begrüßt

Eine ganz besondere Andacht konnte Pfarrer Mayer am Dienstag in der Weilerkirche in Owingen halten. Die Heiligenfigur des Johannes war nach 37 jähriger Abwesenheit wieder in die Kirche zurückgekommen.

Haigerloch-Owingen. In der Nacht zum 15. Dezember 1979 war die Heiligenfigur von unbekannten Tätern gestohlen worden. Jetzt kehrt die Holzskulptur nach 37-jähriger Odyssee wieder an ihren Platz in der Weiler-Kirche zurück. Nach einem Hinweis im August 2014 auf eine mutmaßlich gestohlene Heiligenfigur, die auf einer Internet-Auktionsplattform angeboten wurde. ermittelte das LKA, dass es sich um den 1979 gestohlenen Heiligen Johannes handeln könnte. Ein Käufer aus der Slowakei hatte die Figur von einem Anbieter aus Augsburg ersteigert.  

Kunstfahnder des bayerischen LKA und der slowakischen Behörden stellten die Figur sicher. Experten aus dem Fachgebiet Restaurierung im Landesamt für Denkmalpflege des RP Stuttgart kamen zu dem Ergebnis, dass es sich mit Sicherheit um die gestohlene Heiligenfigur aus Owingen handelt. Der Diebstahl der Heiligenfigur ist verjährt. Die Ermittlungen wegen Verdacht der Hehlerei wurden von der Staatsanwaltschaft daher eingestellt.

Pfarrer Mayer dankte Ermittler Bernd Schober vom Landeskriminalamt und Jochen Ansel vom Referat Bau- und Kunstdenkmalpflege von der Denkmalpflege. Jochen Ansel meinte in seiner Ansprache, dass in Owingen mit der Rückführung der Heiligenfigur ein bisschen Landesgeschichte geschrieben wurde. Durch die tolle Zusammenarbeit verschiedener Behörden sei letztendlich die Rückführung der Figur erst möglich geworden.

Er erzählte, wie er mit einer vorgefertigten Transportkiste nach Bratislava gefahren sei und die Figur schließlich in der Asservatenkammer in München gelagert werden konnte. Ebenso wie Pfarrer Mayer dankte er Paul Bossenmaier, dessen Reproduktionen die Grundlage für die Identifizierung der Figur gewesen sei. Ansel mahnte: "Passen Sie auf die Figur auf!"

Bernd Schober vom Landeskriminalamt erklärte, für ihn sei es ein interessanter Fall gewesen, nicht nur weil verschiedene Staatsanwaltschaften und Polizeidienste gut zusammengearbeitet hätten, sondern auch weil nach 37 Jahren jetzt die Figur wieder zurückgekehrt sei.

Markus Winterstein sprach seinen Dank seitens der Diözese aus. Ebenso wie Pfarrer Schury, der seit Jahren Führungen in der Owinger Weilerkirche durchführt, plädierte er dafür, dass die Figur öffentlich zugänglich sein sollte. Allerdings forderte er eine gute Sicherung der hochwertigen Figuren, damit die Langfinger zukünftig keine Chance mehr haben und solche langwierigen Aktionen zukünftig unterbleiben können.