Die Aktionen der Owinger zum Erhalt der Grundschule im Ort haben zwar Erfolg gezeigt, aber Ruhe ist an der Schule nicht eingekehrt. Foto: Archiv

Grundschuldiskussion: Ortschaftsrat, Schulverein und Eltern werfen Susanne Schirmer Blockadehaltung vor.

Haigerloch-Owingen - Die Owinger haben die Zusage von Harald Schempp vom Schulamt, dass die Schule im Dorf bleibt. Damit ist aber keine Ruhe eingekehrt. Eltern, Schulverein und Ortschaftsrat kritisieren das Verhalten von Schulleiterin Susanne Schirmer.

Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder gab in der Ortschaftsrat-Sitzung einen Sachstandsbericht zur Situation seit dem Elternabend in Gruol am 10. Juli, als Harald Schempp auf Protestaktionen hin zugesichert hatte, dass die Owinger Erstklässler gegen den Plan von Susanne Schirmer in der Owinger Grundschule, seit einem Jahr Außenstelle der Grundschule Gruol, eingeschult werden (wir berichteten).

Susanne Schirmer habe seither die Arbeit von Eltern, Schulverein und Hausaufgabenbetreuung torpediert, was einige Zuhörer in der Sitzung bestätigten. Ein normaler Schulbetrieb sei kaum möglich gewesen, so Binder.

Am 17. Juli habe er ein Gespräch mit Harald Schempp, Schulrat Groß und Susanne Schirmer im Schulamt in Albstadt geführt, am Morgen des 17. Juli habe ihm Schempp per Mail versichert, dass die Lehrerausstattung und die Voraussetzungen für die Verlässliche Grundschule in Owingen fürs kommende Schuljahr geregelt seien und dass die Inklusionsstundenzahl aufgestockt werden könne.

"Bis Mittags sah es so aus, als sei das Eis gebrochen", erinnert sich der Ortsvorsteher. Weit gefehlt: Schirmer habe weiter blockiert, den Dialog mit Eltern und Schulverein verweigert und somit eine jahrelange Vertrauensbasis zerstört.

Nach einem weiteren Treffen von Eltern, Schulverein und Ortschafsrat hat sich Ortsvorsteher Binder am Freitag, 21. Juli, an die Abteilung Schule und Bildung im Regierungspräsidium Tübingen gewandt und die Situation geschildert. Eine Anwort stehe indes noch aus, so Binder.

Wie also weitermachen? Binder will die Antwort der Schulbehörde abwarten und weiterhin Dialogbereitschaft signalisieren. Unter den Elternvertetern und im Schulverein herrschte indes Auffassung, dass weitere Gespräche zwischen Schulamt und Schirmer nichts bringen. Schirmer habe sich durch ihr Verhalten als Leiterin der Außenstelle Owingen "disqualiiziert". Außerdem habe sie gegen das Wohl der Kinder gehandelt, indem sie Aktionen zur Verschönerung der Schule in Owingen gestoppt habe, so lauteten weitere Vorwürfe.

Die Befürchtung wurde laut, sowohl Schirmer als auch die Schulbehörden wollten das Problem aussitzen und warten, bis nach den Ferien Ruhe eingekehrt sei. Weiterhin befürchtet man in Owingen, dass die engagierten Lehrerinnen abwandern und kein Ersatz zu finden ist.

Dranbleiben, lautet also die Devise. Der Ortschaftsrat einigte sich darauf, der Schulbehörde noch diese Woche Zeit geben, um eine Lösung zu finden. Binder will im Lauf der Woche telefonisch nachhaken. Am Donnerstag soll noch ein Gespräch mit Bürgermeister Götz, Binder und Susanne Schirmer stattfinden.