Die Stadt muss ihre elektrischen Betriebsmittel und Anlagen künftig regelmäßigen Prüfungen unterziehen. Und das kostet richtig viel Geld. Foto: ©Aintschie – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Elektrik: Vorschrift kostet Stadt viel Geld

Gesetzliche Vorschriften sind manchmal unerbittlich und ihre Umsetzung kann richtig viel Geld kosten. Für die vorgeschriebene Prüfungen "ortsfester und ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel und Anlagen" muss die Stadt 125 000 Euro in die Hand nehmen.

Haigerloch. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: die Prüfungen müssen in laufenden Abständen fortgesetzt beziehungsweise wiederholt werden. Dies dürfte nach Schätzung der Stadtkämmerei künftig jährlich noch einmal mit rund 40 000 Euro zu Buche schlagen.

Vereinfacht ausgedrückt fordert der Gesetzgeber sämtliche Geräte mit einer Steckdose aber auch die Steckdosen selbst, Sicherungskästen, elektrische Werkzeuge, Maschinen und mehr regelmäßig von qualifiziertem Fachpersonalprüfen zu lassen.

Die Fristen für die Prüfungen betragen zwischen einem Jahr (ortsveränderliche Betriebsmittel) bis zu vier Jahren (elektrische Anlagen). Betroffen davon sind alle städtischen Liegenschaften: Rathäuser, Mehrzweckhallen, Schulen, die Kläranlage, der Bauhof, Wohn- und Geschäftsgebäude – 99 Objekte.

"Allein bis die Erstaufnahme steht, wird eine Fachkraft ein Dreivierteljahr unterwegs sein", so schätzte der städtische Bautechniker Bernd Wannenmacher am Dienstag im Gemeinderat angesichts eines Arbeitsumfanges von gut 2000 Stunden.

Die Stadt selbst hat dafür kein qualifiziertes Personal und auch ortsansässige Firmen haben nach Angaben der Verwaltung signalisiert, dass sie den Auftrag aus Kapazitätsgründen nicht annehmen können. Deshalb neigt die Stadtverwaltung dazu, den Auftrag für die Ersterfassung an eine externe Firma zu vergeben.

An diese Empfehlung hielt sich der Gemeinderat, obwohl Gruols Ortsvorsteher Otto Schneider vorgeschlagen hatte eine Kraft mit der entsprechenden Qualifikation zur Ausführung der Prüfungen im Bauhof einzustellen. Kleines Trostpflaster: Für die Deckung der Kosten ist keine überplanmäßige Ausgabe nötig, sie kann laut Kämmerer Timo Müller aus vorhandenen Haushaltsmitteln finanziert werden.