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Blasmusik: Frank Schnell nimmt offiziell Abschied als Dirigent der Musikkapelle Owingen

Die Alte Kirche in Owingen bot einen schönen Rahmen für das letzte Konzert von Dirigent Frank Schnell mit der Musikkapelle Owingen.

Haigerloch-Owingen. Obwohl: Ein richtiger Abschied ist es vorerst nicht, Schnell bleibt der MKO als Musiker erhalten, und er leitet derzeit auch noch das Orchester, bis Nachfolger Dirk Benkwitz richtig einsteigen kann, erklärte die MKO-Vorsitzende Stephanie Weißhaar bei der Begrüßung.

Eine offizielle Stabübergabe fand also nicht statt am Sonntag, die Zuhörer in der voll besetzten Jakobuskirche konnten sich ganz auf die Musik konzentrieren. Und das lohnte sich. Schon beim Eingangsmarsch "Sine Nomine" (ohne Namen) von Ralph Vaughn Williams zeigte das große Orchester seine Qualitäten. Sine Nomine, gleichzeitig die Melodie eines englischen Kirchenliedes, hat alles, was ein Einzugsmarsch braucht: Rhythmus und strahlende Klänge, melodische Passagen und einen triumphalen Schluss.

Die "Alvamar Ouverture" des amerikanischen Komponisten James Barnes gefiel mit ihren aufsteigenden Melodien zu Beginn, einem anmutigen Adagio und einem furiosen Finale. "In all its Glory" eine moderne Komposition von James Swearingen, ist eine sehr rhythmische Komposition mit vielen Taktwechseln. Hier war das Schlagwerk gefordert. Die Aufführung war jedoch jederzeit dem Kirchenraum angepasst.

Mit "Vita Lux – Licht des Lebens" des norwegischen Komponisten Frode Alnaes begann der ruhigere, melodiösere Teil des Programms. Hier konnten die einzelnen Register zeigen, was sie können. Emotional wurde es bei "The Glory of Love" der beiden deutschen Komponisten Gert Köthe und Roland Heck.

Die Ballade "Hallelujah" von Leonard Cohen gehört mittlerweile zum Programm von beinahe jedem Kirchenkonzert, aber die Melodie ist ja auch einfach schön und berührend. Die Musiker interpretierten das Stück feinfühlig, beim Refrain fordert Frank Schnell zum Mitsingen auf. "Sayonara", in Anlehnung an das alte Volkslied "Auld Lang Syne", das längst vergangenen Zeiten heraufbeschwört, bildete den Abschluss des offiziellen Konzertteils. Das von Frank Schnell ausgewählte Arrangement von Jan Van der Rost bot einige überraschende Akkorde.

Danach dankte Stephanie Weißhaar dem scheidenden Dirigenten dafür, dass er die Kapelle 18 Jahre lang großartig begleitet habe und sie auch weiterhin unterstützen werde. Frank Schnell dankte Publikum und Musikern, alle erhoben sich schließlich zu seinen Ehren zum minutenlangen Schlussapplaus von ihren Plätzen. Als Zugabe spielten die Musiker noch einen Marsch.