Das liebe Geld: Vier neue Anträge von Vereinen auf finanzielle Unterstützung der Stadt lassen den Ruf laut werden, die schon seit Jahren in der Schublade liegende neue Richtlinie zur Vereinsförderung endlich auf den Weg zu bringen. Foto: Weitz Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereinsförderung: Gemeinderat verschiebt eine Entscheidung über vier neue Anträge

Welche finanziellen Zuschüsse gewährt die Stadt verschiedenen Vereinen und Institutionen über die übliche Vereinsförderung hinaus? Ein schwieriges Thema, wie sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung wieder einmal offenbarte.

Von Thomas Kost

Haigerloch. Zur Erinnerung: Im vergangenenen Jahr hatten die Tennisclubs der Stadt sich im Gemeinderat dafür stark gemacht, dass ihnen die Gebühren für das Jugendtraining in der städtischen Tennishalle erlassen werden. Daraufhin zogen im Mai dieses Jahres die Sportvereine aus Weildorf und Bittelbronn nach. Sie stellten im Gemeinderat den Antrag, dass die Stadt ihnen einen Zuschuss zu den Wasserkosten in ihren Sportheimen gewährt – weil andere Sportvereine zum Duschen ja auch kostenlos die örtlichen Turnhallen nutzen dürfen.

Nun lagen wieder vier Unterstützungsanträge auf dem Tisch des Gemeinderates. Der Förderverein für Kultur- und Sport aus Bittelbronn hatte auf Empfehlung von Ortsvorsteher Gerd Klingler darum gebeten, ihn bei den Unterhaltskosten für das Bürgerhaus (jährlich etwa 8600 Euro) unter die Arme zu greifen. Die Begründung des Fördervereins: Das Bürgerhaus sei 1998 in Eigenleistung durch die Bittelbronner Vereine gebaut und bis jetzt in Eigenregie betrieben worden. Dadurch seien der Stadt bislang keinerlei Kosten entstanden.

Ebenso stand ein Antrag des Vereins zum Erhalt der Städtefreundschaft zwischen Haigerloch und Noyal zur Debatte, die Arbeit, die mit der Partnerschaftspflege verbunden ist, jährlich mit 3000 Euro zu unterstützen. Bislang erhält der Partnerschaftsverein pro Jahr die übliche Vereinssockelförderung von 250 Euro. Dazu gesellte sich der Wunsch der evangelischen Kirchengemeinde, neben dem Kirchen- und Posaunenchor auch für den Gospelchor eine kulturelle Förderung von jährlich 190 Euro zu erhalten.

Und auch die Tennisvereine Haigerloch, Stetten, Trillfingen und Bad Imnau meldeten sich erneut zu Wort. Wenn die Sportvereine aus Bittelbronn und Weildorf Geld fürs Duschen in ihren Sportheimen erhalten, so schrieben die Vorsitzenden der vier Clubs der Verwaltung, dann würde man auch gerne jeweils 500 Euro jährlich fürs Duschen von der Stadt bekommen. Denn auch in den Clubheimen duschen in der Sommerrunde Spieler heimischer und auswärtiger Tennismannschaften.

Viel Holz auf einmal, und am Ende schob der Gemeinderat eine Entscheidung auf. Nach Ansicht von Stadtkämmerer Timo Müller wären eine finanzielle Förderung der evangelischen Kirchengemeinde und des Bittelbronner Fördervereins noch am ehesten überlegenswert. Im Grundsatz empfahlen aber sowohl er als auch Bürgermeister Heinrich Götz dem Gemeinderat dringend, eine Neufassung der Vereinsförderrichtlinien zu verabschieden, die seit Jahren in der Schublade liegt, anstatt ständig Einzelfallentscheidungen zu treffen. Götz: "Nehmen wir doch die Richtlinie und passen sie etwas an, dann geht es endlich zum Loch raus."