Eine runde Sache war gestern das 36. Haigerlocher Stadtmusikfest. Im Uhrzeigersinn von oben links: Zunächst gehörte der Nachmittag den Nachwuchsmusikern der neun Haigerlocher Musikvereine. Das Publikum bedankte sich für die tollen Auftritte mit viel Applaus. Musiker der Trillfinger Bauernkapelle inmitten des Massenchors, den der Weildorfer Dirigent Oliver Martini bändigte. Fotos: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonnte, gute Laune und viel Blasmusik prägen 36. Stadtmusikfest. MV Weildorf ein guter Gastgeber.

Haigerloch - Zumindest einmal im Jahr wird aus den neun Haigerlocher Musikvereinen eine einzige große Familie. Dann nämlich wenn das Stadtmusikfest ins Haus steht.

Dieses ging zum 36. Mal am Sonntag über die Bühne und wurde nach 2002 wieder einmal vom Musikverein aus Weildorf, übrigens dem jüngsten im Raum Haigerloch ausgerichtet.

Auftakt eines sonnenüberfluteten Festes war am Sonntagmorgen in der Weildorfer Peter-und-Paul-Kirche. Dort zelebrierte Pfarrer Wolfgang Laaber den Gottesdienst, den die Stadtkapelle Haigerloch mit festlicher Musik umrahmte. Eine besondere Note erhielt die Messe durch Alt-Sängerin Christine Kleinmann.

Der Rest der Sause fand in der Haigerlocher Witthauhalle statt, Dort spielte zum Frühschoppen zunächst einmal der Musikverein Owingen auf und zur Mittagszeit war die Halle zur Freunde von MV-Vereinschef Andreas Eckl sehr gut gefüllt.

Am Nachmittag, stand zuerst der musikalische Nachwuchs im Mittelpunkt. Mit der Vor- und Jugendkapelle Hart/Stetten/Trillfingen und der mit der Jugendkapelle Haigerloch vereinten Jugendkapelle Gruol/Weildorf/Bittelbronn standen gleich mehrere Orchester auf der Bühne und demonstrierten, wie gut die musikalischen Nachwuchsausbildung und vor allem die Zusammenarbeit der Haigerlocher Musikvereine miteinander klappt.

Und dann wurde es spannend. Wegen des wunderbaren Sommerwetters wurden die Festbesucher nach draußen gebeten, wo sich auf dem Pausenhof der Witthauschule schon die Musiker aller neun Blasmusikkapellen zum imposanten Riesen-Orchester formiert hatten.

Oliver Martini, musikalischer Leiter des MV Weildorf, war die Ehre vorbehalten, diesen gewaltigen Klangkörper zu dirigieren. Nach ein paar kurzen Anweisungen ließ er die Musiker die Märsche "Alte Kameraden", "Unser Schwabenland" und schließlich das Deutschlandlied anstimmen. Großer Applaus war dem Orchester gewiss und dieses bedankte sich mit dem Musikergruß – den in die Höhe gereckten Instrumenten.

Den Auftritt im Freien nutzte Andreas Eckl dazu, an Konrad Wiebusch zu erinnern, der 1975 das Stadtmusikfest ins Leben gerufen hat. Das Fest sei längst ein fester Bestandteil im Haigerlocher Veranstaltungskalender und eine genauso anspruchsvolle wie geniale Idee. Eckl: "Es ist schon eine beachtliche Leistung, neun Vereine unter ein Dach zu fügen."

Auch Bürgermeister Heinrich Heinrich Götz findet das Stadtmusikfest und den Zusammenhalt, der sich dabei dokumentiert, jedes Mal aufs Neue beeindruckend. Die Arbeit der Musikvereine werden nicht zuletzt durch die finanzielle Mittel unterstützt, welche die Stadt in den Zweckverband Jugendmusikschule einbringe, erwähnte der Bürgermeister ebenso

Das Fest klang wie üblich mit einem Konzert aus, in dem die Musikvereine in Zweierpaarungen miteinander auf die Bühne traten.