Sie können’s klassisch aber auch richtig rockig-poppig: Die Stadtkapelle zeigte bei ihrem Jahreskonzert, dass Blasmusik äußert vielseitig sein kann. Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtkapelle Haigerloch interpretiert beim 54. Jahreskonzert ihr Motto "Klassik meets Rock" hervorragend

Von Max Bäurle

Haigerloch. Wer Blasmusik mag, die klassisch-pompös klingt oder auch mal rockig und poppig daherkommt, der hatte mit einem Besuch des Jahreskonzertes der Stadtkapelle Haigerloch absolut die richtige Wahl getroffen.

Die gemeinsame Jugendkapelle, bestehend aus den erst in diesem Jahr zusammengelegten Jugendorchestern aus Bad Imnau, Haigerloch, Hart und Trillfingen, eröffnete den Konzertabend. Für den eigentlichen Dirigenten Chris Wehrstein war Armin Wehrstein in die Bresche gesprungen, der das stattliche Orchester prima vorbereitet hatte. Unter seiner Stabführung entführten die Jungmusiker ihr Publikum in Kurt Gäbles "Zauberland" und huldigten bei "Salute to Louis Armstrong" dem berühmten amerikanischen Jazz-Trompeter. Auch über "I’m a believer" durften sich die Zuhörer in der Halle freuen. Als Zugabe spielten die jungen Talente "Mary’s boy child", ein Weihnachtsklassiker der Popgruppe Boney M im Reggae-Stil. Angesagt wurden die Stücke von Thomas Maurer.

Die Stadtkapelle begrüßte ihr Publikum mit der Feuerwerksmusik, einer mit schönen Melodien durchsetzten Komposition in fünf Sätzen von Georg Friedrich Händel. Es folgte das berühmten "Nessun Dorma" aus der Puccini-Oper "Turandot". Nach dem hervorragend interpretierten leisen Beginn spielte das Orchester die folgende wunderschöne Melodie traumhaft gefühlvoll und brillierte im voluminösen Schlussteil.

Anschließend besuchte die Kapelle beim anspruchsvollsten Stück der ersten Konzerthälfte den "Kalif von Bagdad". Birgit Gulde, Robin Eger (beide Klarinette) und Franziska Erat (Oboe) veredelten dieses Stück mit Soloeinlagen.

Weiter ging die Reise des Orchesters durch die große Epoche der klassischen Musik mit "Also sprach Zarathustra". Dem dramatischen Einstieg mit viel Schlagwerk folgte die bombastisch gespielte berühmte Melodie. Als letztes Stück des ersten Konzertteils durfte Elisa Graf mit dem prunkvollen und pompösen aber auch facettenreichen Marsch "Pomp and Circumstance" ein weiteres Stück aus der Romantik ansagen. Der zweite Teil des Abends war dem Rock- und Pop gewidmet und begann mit einem Eric-Clapton-Medley, bestehend aus den Hits "Leila", "Tears in heaven" und "Sunshine of your love".

Die "Bohemian Rhapsody" mit einem klassisch anmutenden Rhapsodie-Aufbau und einer ungewöhnlichen Opernparodie – Klassik trifft Rock – war sicher der Höhepunkt der zweiten Konzerthälfte. Dieses schwer zu spielende Stück mit diversen anspruchsvollen Elementen meisterten die Musiker bravourös. Zum Gelingen dieses Klassikers trugen auch die Solisten Janine Fechter und Robert Kuti (Saxofon) bei. Andreas Probst (E-Gitarre) und Bastian Zappe (E-Bass) stachen mit ihren Einlagen ebenfalls heraus.

Der legendären britischen Rockband "Rolling Stones" widmete das Orchester ebenfalls ein Medley, bei dem natürlich "Satisfaction" besonders auffiel. Die Stones-Ballade "Ruby Tuesday" wurde von Carina Diebold an der Querflöte geadelt, aber auch Janine Fechter (Saxofon) glänzte bei diesem Medley.

Mit dem famos gespielten "Music" von John Miles setzten die Musiker ein dickes Ausrufezeichen hinter ein beeindruckendes Konzert, ehe sie mit "Feliz navidad" und "Stille Nacht" ihrem Publikum ein frohes Weihnachtsfest wünschten.