Beim Mundart-Stammtisch in Stetten bekannte Roland Single aus Winterlingen (links): "I bee halt langsam". Der Alterspräsident des Vereines "schwäbische mund.art", Dietmar Färber (rechtes Bild links, rechts Stammtischorganisator Werner Gaus) bewies schwarzen Humor. Fotos: Bäurle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kleinkunst: Erster Mundartstammtisch im Raum Haigerloch kommt gut an

Von Max Bäurle

Haigerloch-Stetten. "Schwätza, läsa ond senga" lautete am Mittwochabend das Motto im Stettener "Querbau" beim ersten Mundartstammtisch im Raum Haigerloch.

Eingeladen hatte dazu der Verein "schwäbische mund.art", als Gastgeber fungierte der Haigerlocher Mundartspezialist Werner Gaus, der auch durch das Programm führte. Außer Gaus hatten sich noch diverse weitere Mundartkünstler eingefunden, so dass das Publikum in entspannter Atmosphäre bei kühlen Getränken und leckeren Speisen einen unterhaltsamen Abend verbrachte.

Den Mundartkünstlern ging es beim Stammtisch natürlich einerseits darum, beim Vorlesen, Singen oder Erzählen den schwäbischen Dialekt zu pflegen, aber natürlich wollte man andererseits auch für Belustigung im Publikum sorgen. Vom etwas subtileren, unterschwelligen Humor über derbe Pointen bis hin zum schwarzen Humor war ein breites Spektrum geboten, und die Gäste durften sich auch über witzige Lieder und kabarettistische Einlagen freuen – vorgetragen natürlich auf Schwäbisch.

Den Anfang machte der Vorsitzende des Mundart-Vereins, Wolfgang Wulz aus Herrenberg. Er widmete sich größtenteils lustigen Anekdoten rund um so genannte Ortsnecknamen und erklärte, wie die Einwohner diverser Orte zu ihren Spitznamen kamen. Verschiedene Beispiele dafür las er aus seinem Buch "Was sich neckt, das liebt sich" vor und sorgte damit und später auch mit rabenschwarzen schwäbischen Witzen für einige Lacher im Publikum.

Den zweiten Teil des Programms eröffnete Alterspräsident Dietmar Färber aus Balingen mit lustigen Geschichten rund um Ofterdingen. Roland Single, Mundartkünstler aus Winterlingen, trug Geschichten, beziehungsweise Passagen aus einem seiner Bücher vor und sorgte damit für Gelächter.

Single beteuerte, dass er sich dafür immer wieder durch tatsächliche Vorkommnisse inspirieren lasse habe. Außerdem sang er das Lied "I bee halt langsam" und begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre. Ganz dem Titel entsprechend trug er den Song gemächlich vor, nur um nach einiger Zeit festzustellen, dass er langsam mal zum Ende kommen sollte.

Das Duo Eveline Nolle-Rieder und Petra Pfaff-Fellinger von der "Kabarettbühne K 3" aus Winterlingen präsentierte Auszüge aus dem Programm "Midda em Läba isch d’Hälfde scho romm". Die beiden Frauen unterhielten unter anderem mit lustigen Liedern übers Schwitzen und über dauernden Harndrang. Eine der beiden "mittelalten" Künstlerinnen bedauerte sich auch selbst: "Außer deinem Frauenarzt interessiert sich doch körperlich keiner mehr für dich". Die Auftritte weiterer Künstler rundeten den gelungenen Stammtisch ab, auch ein Beitrag aus dem Publikum fehlte nicht.