Seit Kurzem ist Stetten um eine Attraktion reicher Foto: Kost

Seit sechs Wochen gibt es beim Stettener Schützenhaus einen 3D-Parcours für Bogenschützen

Haigerloch-Stetten - Seit Kurzem ist Stetten um eine Attraktion reicher. In der Nähe des Stettener Schützenhauses haben Martin und Elli Roller dauerhaft einen so genannten 3D-Bogenparcours eingerichtet. Am Samstag und Sonntag werden sich dort viele Bogenschützen messen.

Vor knapp zwei Jahren war Martin Roller auf Ortsvorsteher Konrad Wiget mit der Idee zugegangen, im Wald unterhalb des Weinbergs einen Parcours mit Tierimitaten aus Kunststoff aufzubauen, auf die man mit Pfeil und Bogen schießen kann. Martin Roller selbst und seine Frau Elli sind vor etwa 15 Jahren zum Bogenschießsport gekommen und betreiben nebenher in Wachendorf einen kleines Geschäft mit Bogen und Bogenzubehör – das Bogenlädle.

Sowohl beim Ortsvorsteher als auch im Ortschaftsrat stieß das Projekt auf offen Ohren. Das Gremium gab im Februar 2016 seine Zustimmung. Freilich waren noch ein paar weitere Hürden zu nehmen. Die Rollers mussten verschiedene Behörden und Institutionen (Stadt, Landratsamt, Forst, Naturschutz) mit ins Boot holen, um den Bogenparcours realisieren zu können. Aber das hat schließlich alles gut funktioniert.

Seit etwa sechs Wochen ist der Bogenparcours mit 28 unterschiedlich großen Zielobjekten – von der Schildkröte bis zum Bär – am Weinberg dauerhaft aufgebaut. Elli und Martin Roller sind dabei sehr sorgfältig vorgegangen. Die einzelnen Schussbahnen wurde so ins Gelände eingepasst, das sie kaum auffallen. Die Schützen kommen sich nicht in die Quere und schon gar nicht sollen Unbeteiligte auch nur ansatzweise in Gefahr geraten.

Dort wo Pfeile am Ziel vorbei surren können, sind hinter den Tier-Imitaten so genannte "Backstopps" errichtet. Kleine Wände aus äußerst robusten und zu Rollen gepressten Strohstreifen. Diese Technik stammt aus Ungarn.

Seit der Parcours eingerichtet ist, wird er fleißig genutzt. "Es hat sich recht schnell unter den Bogenschützen in der Region rumgesprochen", berichtet Martin Roller. Etwa 100 Schützen und Schützinnen dürften in den ersten sechs Wochen schon darauf unterwegs gewesen sein.

Woher die Rollers das so genau wissen? Nun, Martin Roller hat extra ein kleines Häuschen gebaut, wo sich die Schützen vor einer Parcoursrunde (Dauer etwa drei Stunden) in einem Buch eintragen sollen. Sie können dort auch einen kleinen freiwilligen Obolus für die Nutzung des Schießgeländes hinterlassen. Dort hängt auch ein Köcher, in den man "Fundpfeile" deponieren kann. So ein verloren gegangener Pfeil ist nämlich nicht ganz billig: Zehn Euro kostet so ein Stück im Schnitt.

Im Oktober 2016 veranstaltete das Ehepaar Roller gemeinsam mit dem Schützenverein Stetten am Weinberg erstmals ein Bogenschießturnier. Ein Testlauf, der auf Anhieb ein voller Erfolg wurde. Die knapp 120 Teilnehmer kamen aus allen Himmelsrichtungen und waren voll des Lobes für das Gelände. Auch Verantwortliche des Deutschen Feldbogenverbandes (DFBV) äußerten sich positiv.

Diesmal ist das Turnier auf das ganze Wochenende ausgedehnt. Zunächst findet am Samstag die Regionalmeisterschaft Süd des DFBV statt. Dafür haben sich 160 Bogenschützen angemeldet. Sie kommen zwar überwiegend aus dem süddeutschen Raum, aber einzelne Schützen reisen sogar aus dem Ruhrgebiet an.

Am Sonntag ist dann das zweite Weinbergturnier – ein freies Turnier, an dem auch weniger ambitionierte Schützen und Schützinnen starten. Auch hier liegt die Teilnehmerzahl bei etwa 160.

Beide Turniere finden in Kooperation mit dem Schützenverein Stetten statt, der im Schützenhaus die Verpflegung übernimmt. Turnierbeginn ist an beiden Tagen um jeweils 9.30 Uhr, die Siegerehrung ist gegen 17.30 Uhr.

Wer nicht selbst schießt, aber sich die Sache gerne einmal ansehen möchte, darf dies am Wochenende gerne tun. Er sollte aber nicht auf eigene Faust zwischen den Schützen herumstapfen, sondern sich bei den Rollers melden.