Gärtner Johann Fechter aus Hart ist tot. Foto: Privat/Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gärtnereibegründer Johann Fechter (90) verstorben / Auch den Vereinen stark verbunden

Haigerloch-Hart (tk). Wenige Tage vor seinem Tod genoss er noch die Geselligkeit am Stammtisch: Nicht nur in Hart trauert man jetzt um Gärtnereibegründer Johann Fechter. Er starb am Dienstag.

Erst vor zwei Monaten durfte der Harter Gärtner seinen 90. Geburtstag feiern, jetzt verschied der Altersjubilar im Krankenhaus in Albstadt. Schon länger war Johann Fechter gesundheitlich angeschlagen und nach einem Sturz mit Beckenbruch an den Rollstuhl gebunden, er lebte bei seinem Sohn Siegfried.

Johann Fechter war am 8. Juni 1924 als Sohn der Landwirte Philipp und Helene Fechter zur Welt gekommen. Er hatte drei Geschwister: Die Schwestern Helena und Anna sind mittlerweile verstorben, der jüngste Bruder Adalbert lebt in Hart.

Schon in jungen Jahren musste er den Tod der Eltern hinnehmen. Seine schulische Ausbildung mit dem Abschluss der Mittleren Reife absolvierte er im Missionshaus der Weißen Väter, danach erlernte Fechter bei der Haigerlocher Gärtnerei Haas & Zimmermann in der Gruoler Straße den Gärtnerberuf.

Jung wurde Johann Fechter Soldat, in Russland erlitt er Verwundungen, an denen er bis ins Alter zu tragen hatte. Ungebrochen war dennoch seine Entschlossenheit, sich nach dem Krieg eine Existenz aufzubauen: Und zwar mit einem Gemüse- und Landwirtschaftshandel sowie der Gärtnerei im elterlichen Haus in der Bachgasse.

Im Laufe der Zeit spezialisierte sich sein Geschäft immer mehr auf die Gärtnerei und florierte im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Zeit lang betrieb Fechter auch einen Laden in Rangendingen. Ende der 70er Jahre entschloss er sich, seine Gärtnerei an den heutigen Standort im Friedhofsweg zu verlegen und dort neu zu bauen.

Die Gärtnerei übergab er später an Sohn Gerhard, der nach der Ausbildung bei der Balinger Gärtnerei Hauser die Meisterprüfung im Gärtnerhandwerk ablegte. Bis ins hohe Alter machte sich Johann Fechter im eigenen Betrieb nützlich und fuhr Ware zur Kundschaft in der Umgebung.

Trotz des eigenen Geschäftes war der Verstorbene, der am 5. Mai 1955 Anna Mesam (verstorben 2011) geheiratet und mit ihr die drei Söhne Gerhard, Philipp und Siegfried hatte, dem Vereinsleben immer aufgeschlossen. 1947 hat er den Obst- und Gartenbauverein Hart – dieser ruhte während des Krieges – zu neuem Leben erweckt, bis 1952 war er dort Vorsitzender. Beim SV Hart war er ebenfalls viele Jahre in der Vorstandschaft. Dazu kamen Mitgliedschaften in vielen anderen Vereinen in Hart aber auch in Rangendingen. Bis zur Fusion des VdK Hart/Höfendorf/Bietenhausen mit dem VdK Trillfingen leitete Johann Fechter diesen Ortsverband.

Seine Verbundenheit zum Vereinsleben dokumentierte sich aber auch auf andere Weise: Immer wenn ein Verein oder auch die Pfarrgemeinde ein Fest abhielt, stiftete er den Blumenschmuck.

Rosenkranz für den Verstorbenen ist am Samstag, 6. September, um 9.30 Uhr in der Harter Pfarrkirche. Ab 10 Uhr ist Seelenamt und anschließend Beerdigung.