Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt tut sich schwer damit, Firmen fürs neue Gewerbegebiet zu finden

Rund 1,4 Millionen Euro investiert und noch immer keinen Treffer gelandet. Zwei Jahre nach der Erschließung liegt das neue Haigerlocher Gewerbegebiet "Lichtäcker" weiterhin jungfräulich da. Betriebe Fehlanzeige. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Haigerloch. Zwar musste Bürgermeister Heinrich Götz am Dienstag im Gemeinderat einräumen, dass Verhandlungen mit zwei Investoren gescheitert sind, doch wenigstens tat er kund, dass derzeit Gespräche mit einem weiteren Interessenten geführt würden. Götz: "Wir haben die Hoffnung, dass wir dieses Gespräch erfolgreich zu Ende führen können."

Grund für diese Auskunft war eine Anfrage von Markus Ehmann im Rahmen der Bürgerfragestunde. Er wollte vom Bürgermeister wissen, was derzeit Sache ist, denn Götz selbst hatte schließlich schon im Mai angekündigt, nach den Ferien im Gemeinderat über eine mögliche Firmenansiedlung zu berichten.

Damals gab sich der Bürgermeister noch optimistisch und hatte auf Abschluss von Verträgen gehofft. Warum es doch nicht geklappt hat, erklärte Götz nicht im Detail. Er meinte nur: "Es lag nicht an der Stadtverwaltung, es lag nicht am Gemeinderat und es lag auch nicht am Preis." Es habe letztendlich an den Firmen gelegen, die aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus andere Entscheidungen getroffen hätten.

Für Markus Ehmann eine nur wenig befriedigende Auskunft. Was könne die Verwaltung besser machen, damit es klappe?, hakte er nach und meinte, dass es "offensichtlich um Haigerloch herum besser funktioniert." Damit deutete er wohl auf Nachbargemeinden, die aus seiner Sicht erfolgreicher Gewerbepolitik betreiben als Haigerloch während hier im Gewerbegebiet "nur Gras" wachse.

Herzaubern könne man leider niemand, entgegnete ihm der Bürgermeister. Und die Situation schlecht reden, so Götz, würde auch zu keinem Erfolg führen. Die Ansiedlung von Betrieben betrachtete er auch nicht ausschließlich als Auftrag der Stadtverwaltung, sondern als Aufgabe aller Bürger. "Nennen sie uns Firmen, die in Frage kommen und Arbeitsplätze schaffen, dann werden wir das verfolgen", appellierte Heinrich Götz an alle Anwesenden.

Man habe inzwischen aber auch reagiert und die Werbung umgestellt, sagte der Bürgermeister weiter. Die Anzeigen würden jetzt stärker auf die Lage Haigerlochs im Randbereich des Zollernalbkreises und insbesondere auf die Nähe zur Autobahn hinweisen.