Narrenverein: Salzschlecker verzichten wohl erstmals in 45 Jahren auf ihren Hemadglonker-Abend
Von Thomas Kost
Haigerloch-Stetten. Vorstand und Ausschuss der Stettener Salzschlecker bilden einen klassischen Elferrat. Doch derzeit hat der Narrenverein nur sieben Leute. Auch bei seiner Hauptversammlung konnte der Verein die fehlenden vier Posten nicht besetzen.
Nnach wie vor sucht der Verein einen Nachfolger für das Amt des Chronisten, außerdem haben sich Heike Stengel und Andreas Preis aus dem Narrenrat zurückgezogen. Trotz mehrerer Appelle erklärte sich niemand bei der Hauptversammlung bereit, eines dieser vakanten Ämter zu übernehmen.
Was den Salzschleckern ebenfalls nicht in vorteilhaft die Karten spielt, ist die extrem kurze Fasnet im nächsten Jahr mit wenigen Terminen. Es ist deshalb höchst wahrscheinlich, dass es am Auseliga Dauschteg zum ersten Mal nach 45 Jahren keinen "Hemadglonkerumzug" gibt. An diesem hatten in den vergangenen Jahren ohnehin immer weniger Stettener in klassisch weißes Nachtzeug teilgenommen. Diese Lücken füllten deshalb eingeladene Gastzünfte. Der Haken diesmal: Bisher haben keinerlei Zünfte den Salzschleckern eine Zusage für Donnerstag gegeben, wie die stellvertretende Vorsitzende Steffi Löffler und Andy Strauch erklärten, also habe man sich zur Absage des Umzuges samt Hemadglonkerevent entschieden.
In der Versammlung war die Enttäuschung darüber spürbar. Armin Bauer riet der Vorstandschaft, nochmals an die Stettener zu appellieren, mitzumachen und den Abend doch noch stattfinden zu lassen.. Der Hemadglonkerumzug sei eigentlich eine Fasnet "von Stettener für Stettener" und man müsse sich Gedanken machen, wie man diesen Abend langfristig wieder attraktiver gestalten könne, damit er nicht verloren gehe.
Auch auf längere Sicht steht dem Narrenverein eine schwierige Entscheidung ins Haus. 2018 feiern die Salzschlecker ihr 50-jähriges Bestehen. Weil der Narrenfreundschaftsring Neckar-Alb, zum dem Stetten gehört, just im selben Jahr ebenfalls Jubiläum feiert, läge es nahe, dass die Salzschlecker Gastgeber eines großen Narrentreffens sind. Doch der Verein zögert, zu dieser Großveranstaltung "Ja" zu sagen.
"Wir haben nicht den Mut dazu", sagte Kassierer Strauch ganz offen. Die Personaldecke beim Verein sei dünn und das finanzielle Risiko einer solchen Veranstaltung hoch, weil man in Vorleistung gehen müsse. Wenn, dann müsste man wie beim Stetten-Turnier die örtlichen Vereine mit ins Boot holen, sonst gehe man "mit wehenden Fahnen" unter. Über die Versammlung berichten wir noch.