Links: Ein versehentlich mitgenommenes "Baby" bringt Bürgermeister Himmelreich (Bertram Schullian) und seine Frau (Andrea Freiberg) in arge Schwierigkeiten. Die Mutter des Bürgermeisters (Sabine Schneider) dachte bei der Schönheitsmaske, die ihr Landstreicher Theo (Martin Flaiz) verpasste, ganz sicher nicht an Ketchup und Bestandteile aus der Bio-Tonne Fotos: Bäurle Foto: Schwarzwälder-Bote

Volltreffer: Laienschauspieler des Gruoler Narrenvereins zeigen bei "Ein Baby wider Willen" ihr großes Bühnentalent

Von Max Bäurle

Haigerloch-Gruol. Es heißt, dass Lachen gesund ist. Wenn das stimmt, dürfte es allen, die am Samstag das vom Narrenverein Gruol aufgeführten Theaterschwank "Baby wider Willen" gesehen haben, noch heute bestens gehen.

Die Darsteller setzten jedenfalls im ausverkauften Saalbau schauspielerische Glanzpunkte und sorgten für jede Menge Lacher im Publikum. Witzige Szenen, lustige Monologe und natürlich eine Menge Missverständnisse sorgten dafür, dass die Theaterbesucher gar nicht mehr aus dem Lachen herauskamen. Der Lohn für die talentierten Akteure auf der Bühne nach einem abwechslungsreichen Vergnügen: viel Beifall. Auch das detailreiche Bühnenbild, welches das typische Amtszimmer eines Bürgermeisters inklusive integriertem Vorzimmer darstellte, war schön gestaltet.

In dem Stück von Mundartautor Bernd Gombold geht es um einen Bürgermeister (Bertram Schullian), dessen Frau (Andrea Freiberg) auf dem Heimweg von einer Kur statt ihrer Reisetasche versehentlich eine Tasche mit einem Baby darin mit aus dem Zug nimmt und sich und ihren Gatten dadurch in arge Schwierigkeiten bringt.

Nach dem anfänglichen Chaos im Rathaus verliebt sich das Stadtoberhaupt in den kleinen Schreihals. Als jedoch im Radio die Nachricht von einer Kindesentführung zu hören ist, und auch die Polizei in Person von Pius Schellenbrink (Reiner Schullian) nach dem verschwundenen Baby sucht, sieht sich der Bürgermeister mitsamt seiner Gattin bereits im Gefängnis. Auch Sekretärin Sonja (Stefanie Kübler) und die Mutter des Bürgermeisters (Sabine Schneider) wissen zwar von dem Baby, geben sich aber verschwiegen. Allerdings ist Landstreicher Theo (Martin Flaiz) ebenfalls informiert, und versucht zunächst, aus der Not des Bürgermeisters Kapital zu schlagen. Er rettet jedoch am Ende durch einen fingierten Brief die Situation und sorgt für ein Happy End. Dieses wird um so schöner, als der Bürgermeister erfährt, dass seine Frau schwanger ist und er bald wirklich Vater wird.

Zu den erwähnten Darstellern gesellten sich am Samstag auch noch Karin Pfister hinzu, sie überzeute als polternde und nörgelnde "Frau Schäufele". Wolfram Gmirek, setzte den dauernd müden Straßenkehrer Peter vorzüglich in Szene.

Das Ensemble des Gruoler Narrenvereins ließ es sich zudem nicht nehmen, am Samstag ein aktuelles Thema in das Stück einfließen zu lassen. So wurde hin und wieder der Abgas-Skandal bei VW auf die Schippe genommen.

Regie führte bei dem Stück Uwe Thomer, die Technik lag in den Händen von Thomas Flaiz, und Ingo Freiberg war für Licht und Ton zuständig. In den Pausen sorgte "Siggi" als Alleinunterhalter für die musikalischen Höhepunkte des Abends.

Für die nächste Aufführung am Samstag, 10. Oktober, gibt es noch Karten, die Vorstellung am Samstag, 24. Oktober, in deren Rahmen auch eine Scheckübergabe stattfindet, ist bereits ausverkauft.