Ein Video auf der Internet-Plattform Youtube zeigt den brennenden Baum. Jochen W. will auf "schuldig" plädieren. Foto: Screenshot Youtube

Haigerlocher räumt Schuld ein und hinterlegt Kaution. Die USA darf er aber trotzdem nicht verlassen.

Haigerloch/Auburn - Obwohl er versprochen hat, sich schuldig zu bekennen, die Eiche auf dem Campus angezündet zu haben und bereit ist, eine Summe von über 23.000 Dollar als Wiedergutmachung und für die Gerichtskosten zu hinterlegen, darf Jochen W. zu Weihnachten nicht nach Hause.

Der Richter in Alabama will den Haigerlocher Jochen W. nicht ziehen lassen. Ein Grund dafür ist, so vermutet Richter Steven Speakman, dass die Behörden in Deutschland trotz Abkommens den beschuldigten Familienvater vielleicht nicht ausliefern würden, wenn er nicht freiwillig zur Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht nach Alabama zurückkehrt.

"Ich befürchte die Möglichkeit, dass W. nach Deutschland zurückkehrt, dort bleibt und die Kautionssumme einfach verfallen lässt", wird Speakman in US-Medien zitiert. "Und weil wir nicht felsenfest garantieren können, dass W. in die USA zurückkehrt, scheue ich mich, ihm unter diesen Umständen den Pass auszuhändigen."

Auch die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin Jessica Ventiere sprach sich aus diesem Grund entschieden dagegen aus, W. seinen Pass zurückzugeben. "Im Moment haben wir einen Haufen Papiere – aber die bedeuten gar nichts", soll sie den Sachstand kommentiert haben.

Für Rechtsanwältin Margaret Brown ist es eine absolut frustrierende Situation: "Offensichtlich können wir den Staat Alabama mit nichts zufrieden stellen", äußerte sie sich gegenüber Journalisten. Ihr Mandant wolle keinesfalls eine Bestrafung vermeiden, wäre aber über die Weihnachtsfeiertage gerne bei seiner Familie gewesen.

"Es ist wie es ist, und wir werden damit umgehen müssen"

Gerade in dieser Zeit des Jahres sei es besonders hart. "Ich denke, das macht es viel schlimmer, aber, es ist wie es ist und wir werden damit umgehen müssen. Allerdings haben wir wirklich gehofft, es hinter uns zu bringen", wird sie zitiert. Richter Speakman machte dem 29-jährigen deutschen Familienvater allerdings die Hoffnung, dass er nicht bis März auf seine Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht werde warten müssen. Er stellte einen Termin "irgendwann im Januar" in Aussicht. Auch Rechtsanwältin Margaret Brown hat einen Antrag ausgefüllt, in dem gebeten wird, die Verhandlung "so bald wie möglich" zu eröffnen.

Der Haigerlocher Jochen W. sprach während der gesamten Anhörung kein Wort, ein Foto im Online-Portal eines US-Nachrichtenmagazins zeigt ihn allerdings deutlich abgemagert im Gerichtssaal sitzend. "Es wird keine fröhliche Weihnachten für die Familie W.", schreibt das US-Magazin.