Ein Druckminderer ist in der neuen Hochdruckzone auf Hirschen unabdingbar. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ingenieurbüro stellt im Gruoler Ortschaftsrat die optimierte Wasserversorgung vor / Panoramastraße ein Problemfall?

Auf, dass Wasser fließe: In zwei Schritten wird die Inbetriebnahme der Hochdruckzone in Gruol erfolgen. Die wichtigsten Informationen dazu gab am Donnerstag Dominik Borth vom Empfinger Ingenieurbüro Dreher + Stetter im Ortschaftsrat.

Haigerloch-Gruol. Nicht zuletzt um im neuen Baugebiet "Hirschen" und generell diesem Bereich des Ortsteils ausreichenden Wasserdruck liefern zu können, wurde in Haigerloch in der Roßbergstraße eine Druckerhöhungsanlage gebaut. Langfristig soll aber ein noch zu bauender Hochbehälter in Gruol für ordentlich Druck sorgen.

Dank der Anlage in der Roßbergstraße (565 bis 575 Meter über Meereshöhe) wird sich der Druck in der Hochdruckzone (HZ; 505 Meter) um etwa 4,5 bar auf dann sechs bar Eingangsdruck erhöhen. Bisher lag er bei 1,5 bar. Zum Vergleich: In der Niederdruckzone von Gruol (NZ, 460 Meter) herrscht bereits jetzt ein Ruhedruck von 7 bar. Der erste Abschnitt mit dem höheren Druck wird laut Borth Ende Januar in Betrieb genommen, der zweite Ende März.

Mit so viel Druck kann allerdings kein Haus etwas anfangen, deshalb müssen die Hausbesitzer Druckminderungsanlagen einbauen, sonst besteht die Gefahr von Schäden.

In der Stettener Straße und im frisch erschlossenen Baugebiet Hirschen wurden die Trinkwasserleitungen für die neuen Druckverhältnisse komplett erneuert, nicht aber in der Panoramastraße. Dort hat die Stadt aus Kostengründen auf eine Erneuerung verzichtet. Man geht davon aus, dass die jetzige Leitung dem neuen Druck gewachsen ist.

Ortsvorsteher Otto Schneider sieht das etwas kritischer. Wenn Schäden auftreten, so argumentiert er, sei man zwangsläufig zum Handeln gezwungen, also hätte man auch gleich auf Nummer sicher gehen und die Leitung austauschen können. Ein paar Ortschaftsräte teilten diese Sicht, während FW-Stadtrat Dionys Pfister davor warnte, gleich den Teufel an die Wand zu malen. Wie viele Flugzeuge seien täglich unterwegs und wie viele davon stürzten ab – verglich er das Risiko mit dem von Flugreisen. Auch Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck meinte, es sei etwas düster nun "Rohrbruch an Rohrbruch" vorherzusagen. Wichtig sei es – darin war man sich einig – die Anlieger zu informieren, Druckminderer zu installieren.

Wer übrigens nicht in die Hochzone angeschlossen ist (eventuell geschieht das 2018), ist die Hospacher Steige. Sie bekommt von unten her ihr Wasser. Würde man die Häuser dort an die Hochdruckzone anschließen, so erläuterte Borth, dann bestünde die Gefahr, dass die etwa 50 Jahre alte Wasserleitung aus Grauguss brechen könnte.