Gemeinderat verabschiedet Haushalt 2015 / Fraktionen erarbeiten Änderungen gemeinsam

Von Thomas Kost

Haigerloch. Was lange währt, wird endlich wahr: Am Dienstag verabschiedete der Gemeinderat den Haushalt für das Jahr 2015. So spät wie noch nie zuvor.

Alle drei Fraktionen hatten zuvor gemeinsam über das Zahlenwerk beraten, so dass es über die gemeinsam erarbeiteten Änderungsvorschläge nur noch wenig Diskussionen gab.

Und auch die Verwaltung nahm die Änderungswünsche ohne Widerspruch auf, denn sie ändern das gesamte Zahlenwerk nur punktuell. Zum Beispiel beim Ansatz für Kreditaufnahmen, den musste der Stadtkämmerer Timo Müller von knapp 938 000 Euro um 189000 Euro auf 1,13 Millionen Euro erhöhen. Im Gesamtvolumen umfasst der Haushalt 2015 rund 28,7 Millionen Euro. Davon entfallen 23,8 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und rund 4,9 Millionen Euro auf den Investitionshaushalt.

Vom größten Änderungswunsch profitiert die Ortschaft Gruol. Dort war man zunächst nicht ganz zufrieden mit den Plänen zur Erschließung des Baugebietes "Hirschen". Man vermisste den so genannten Ringschluss, der etwa sechs Bauplätze mehr als die bisher geplanten 18 Bauplätze bringen würde. Bei einer Abstimmung votierte eine klare Mehrheit des Gemeinderates dafür, zusätzlich 180000 Euro in den Haushalt (Straße, Abwasserkanal, Wasserversorgung) aufzunehmen, damit man den Ringschluss machen kann. Gruols Ortsvorsteher Otto Schneider war mit dieser Entscheidung zufrieden. Es gehe nicht darum, ein paar Bauplätze mehr zu bekommen, sondern ein stimmiges Gesamtpaket zu haben und die Sache fertig zu kriegen. Schneider: "Sonst müssen wir später an dieser Stelle noch einmal anfangen und haben dann höhere Kosten.". Sowohl Hans Fischer als auch Karsten Dehner von den Freien Wählern waren aber andere Meinung. Fischer: "18 Bauplätze sind eigentlich genug und wir machen 180000 Euro mehr Schulden."

Mehr Geld für kaputte Gemeindestraßen

Was ändert sich sonst noch am Zahlenwerk? Der Ansatz für die Straßenunterhaltung Der Gemeindestraße erhhte das Gremium von 300000 Euro auf 416000 Euro, stattdessen wurde die Gelder für Feuerwehrhausbauten in Weildorf und Hart von jeweils 100000 Euro auf je 50000 Euro gekürzt. Auch der Ansatz für Sanierungen im Altenpflegeheim erhöht sich von 25- auf 40000 Euro. Den Ansatz für eine Lautsprecheranlage im Bürgerhaus kürzte der Gemeinderat dagegen von 35- auf 15000 Euro.

Eine Maßnahme, die zunächst auch gestrichen oder zumindest kostenmäßig reduziert werden sollte, blieb in vollem Umfang im Haushalt 2015: Die Renaturierung des Grubbenbaches in Hart, für die rund 100000 Euro veranschlagt sind.

Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck gab nämlich bekannt, dass hier ein Zuschuss von 70 bis 75 Prozent der Baukosten winkt. Damit war auch Harts Ortsvorsteher Thomas Bieger dafür, diese Investition im Haushalt zu belassen.