Energiewende: Almut Petersen besucht Biogasanlage in Bittelbronn

Von Carola Lenski

Haigerloch-Bittelbronn. Für Almut Petersen aus Hechingen stellt die Energiewende eine große gesellschaftliche Herausforderung dar. Damit sie gelingt, sind neue Ideen und pfiffige Konzepte gefragt. Die Physikerin, auch Mitglied im Grünen-Kreisvorstand, koordiniert deshalb das Netzwerk "Energie im Zollernalbkreis" der Energieagentur Zollernalb, die Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen zum Thema Energiesparen und Einsatz erneuerbarer Energien berät.

Dazu nimmt Petersen in etwa vierwöchigem Abstand bereits realisierte Projekte im Zollernalbkreis in den Blick. Neben großen Projekten rücken dabei auch kleine Initiativen Einzelner in den Fokus.

Den Beginn machte ein Besuch Petersens auf der Biogasanlage in Bittelbronn. Das Bioenergiedorf mit 580 Bürgern ist der drittkleinste Teilort Haigerlochs. Der in der Anlage erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Das Abfallprodukt "Wärme" wird über ein Nahwärmenetz zur Beheizung der Häuser und für die Warmwasser-Aufbereitung im Ort genutzt.

Erich Volm, einer der drei Vorstände der BioEnergie Bittelbronn eG, erläuterte zunächst die Hintergründe der Nahwärmeidee und die Realisierung der Anlage im Bauernfeld, übrigens ein Prototyp. Ein Rundgang vermittelte Einblicke in die Anlagentechnik.

Auf einer Fläche von 350 Hektar werden Mais und Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, angebaut, die sozusagen den "Treibstoff" für den Gärprozess in der Biogasanlage liefern.

In einem Umkreis von maximal sechs Kilometern beliefern neun Bauern die Anlage mit den pflanzlichen Rohstoffen. Es fallen somit keine weiten Fahrwege an, und den Bauern wird immer ein Mindestpreis für ihre Erzeugnisse garantiert.

Großartig fand Petersen, dass die Bittelbronner Bürger Anteile an der Genossenschaft erwerben und damit ihren eigenen Anschluss bezahlen können: "Man investiert so in die eigene technische Lösung".

Bei der Bioenergiegenossenschaft sind neben sieben bezahlten Mitarbeitern, auch ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, die sich in Sachen Finanzierung, Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Landwirtschaft und Technik auskennen; alles Fähigkeiten, die kostenlos in das gemeinsame Energieprojekt eingebracht werden.