Idee: Trillfinger Bürgergenossenschaft

Haigerloch-Trillfingen. Leere und verfallende alte Häuser: Ein Problem, das den ländlichen Raum ergreift und vor dem auch Trillfingen nicht verschont ist. Was könnte man dagegen tun? Eine Lösung: Die Gründung einer Bürgergenossenschaft, die sich alter Häuser annimmt.

Eine Bürgergenossenschaft könnte sich durchaus auch dem Thema Wohnraum widmen, wie Willi Bürkle im Ortschaftsrat anregte. Diese könnte alte Häuser aufkaufen, sanieren und modernisieren und zur Vermietung oder Weiterverkauf anbieten. Auf diese Art und Weise würde Wohnraum geschaffen und Trillfingen wäre für die eine oder andere junge Familie interessant. Dies hätte aus Bürkles Sicht zudem den positiven Effekt, dass die vorhandene örtliche Infrastruktur stabilisiert wird. Kindergarten und Schule hätten Nachwuchs, für einen Metzger oder Bäcker würden Geschäfte in einem Ort wie Trillfingen rentabler.

Eines stand für ihn fest. Man müsse "das Heft schon selbst in die Hand nehmen" und aktiv werden, um dem demografischen Wandel und dem schleichenden Niedergang ländlicher Strukturen zu begegnen.

Jedoch konnte auch Willi Bürkle an diesem Abend kein fertiges Konzept liefern, wie eine solche Bürgergenossenschaft am besten funktioniert. Darum ging es ihm aber auch gar nicht, Er wollte vielmehr den Anstoß dazu geben, dass sowohl Ortschaftsrat als auch Bürger über einen solchen Vorschlag diskutieren.

Dass Bürgergenossenschaften etwas bewegen können, zeigt für Bürkle das Beispiel der Bioenergie-Genossen im Bittelbronn. Was in dem wesentlich kleiner Ort gelungen sei, könne doch auch in Trillfingen möglich sein. Zudem habe eine Bürgergenossenschaft eine "ganz andere Ausgangslage", wenn es um Zuschüsse oder externe Gelder gehe als ein einzelner Investor. Bürkle regte auch an, mit der Idee an die Stadtverwaltung heranzutreten, um zu sehen, ob "sie dafür ist".

Eine Bürgergenossenschaft, so antwortete Ortsvorsteher Hermann Heim, sei im Ortschaftsrat kein völlig neuer Gedanke. Als es um die Rettung des maroden historischen Gasthauses Rössle ging, sei dieser Begriff auch schon gefallen. Das Problem in der Praxis, so sieht es Heim, seien häufig die finanziellen Vorstellungen, die Eigentümer beim Verkauf alter Häuser hätten. Zudem müsse eine Bürgergenossenschaft auch interessante Anreize bieten – zum Beispiel in Form von Mieteinnahmen – sonst würde niemand mitmachen.

Trotz allem Für und Wider nahmen der Ortschaftsrat den Vorschlag gerne auf. Man will sehen, ob grundsätzliches Interesse an dieser Idee besteht und sich daraus etwas entwickeln lässt. "Per Knopfdruck" werde freilich nichts gehen, darin waren sich alle einig.