Seit 111 Jahren gibt es das Missionshaus der Weißen Väter in Haigerloch, für Pater Superior Franz Pfaff ein Grund zu feiern. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Missionshaus der Weißen Väter feiert 111. Geburtstag und lädt dazu ehemalige Schüler ein

Von Birgit Fechter

Haigerloch. 111 Jahre Missionshaus Weiße Väter: Ist diese Schnapszahl ein Grund für ein großes Fest? Ja, meint Superior Pater Franz Pfaff. Er und seine Mitpater hoffen, dass die ehemaligen Missionsschüler das genau so sehen und zum Fest am Samstag, 21. Juni, kommen.

Denn das ist es, was den Patern zum Jubiläum vorschwebt: Ein fröhlich-nostalgisches Klassentreffen mit ehemaligen Schülern. Die Patres wollen einmal von der Ernsthaftigkeit und dem Zeremoniell der üblichen Jubiläen abweichen und diejenigen in den Mittelpunkt stellen, die die Geschichte des Hauses wesentlich mitgeprägt haben.

Und das sind nicht wenige: "1951 Schüler sind von 1903 bis 1971 durchs Missionshaus gegangen, davon sind 200 Weiße Väter geworden", erzählt Pfaff. Dabei war das Missionshaus als "harte Schule" bekannt. Die Patres hatten teilweise ihre eigenen Lehrmethoden. Außerhalb des Unterrichts mussten die Schüler Arbeiten in Haus und Hof, verrichten. Aber trotzdem, so Pfaff, selbst ehemaliger Schüler in Haigerloch, sei es ein "junges, lustiges Leben" gewesen. Und das soll an diesem 21. Juni für einen Tag wieder auferstehen.

Das Fest soll demnach gegen 9.30 Uhr mit Frühsport beginnen, dann folgt gemeinsames Kartoffelschälen und sonstige Hausarbeit. Pfaff hofft, dass viele Gäste Fotos mitbringen, die an einer Pinnwand befestigt werden. Nach dem Mittagessen schwebt ihm etwa ein Eierlauf vor, außerdem hofft er auf Sketche und Erzählungen von lustigen Begebenheiten aus der Schulzeit. Und natürlich ist jede Menge Gelegenheit, bei ausgiebigen Kaffeepausen untereinander Erinnerungen auszutauschen. Pater Franz Pfaff nimmt gerne auch weiter Anregungen fürs Programm entgegen.

Ein Problem ist nun, die ehemaligen Schüler zu erreichen. Nicht von allen, die noch kommen könnten, sind die Adressen im Missionshaus bekannt. Pfaff setzt hier neben der Bekanntmachung in der Presse auf Mund-zu Mund-Propaganda. In den 60iger Jahren war das Missionshaus nur noch Internat, die Schüler besuchten das Progymnasium. Auch die "weltlichen" Schulfreunde der Internatsschüler sind beim Fest willkommen, ebenso ehemalige "Jugendtreffler", die im Missionshaus zusammen kamen. Anmeldeschluss für das Fest ist der 31. Mai

Das Datum für das Fest ist übrigens nicht willkürlich gewählt. Der 21. Juni ist der Aloisius-Tag, Der Heilige Aloisius ist der Patron des Missionshauses. Superior Pfaff hofft, dass es viele ehemalige Schüler, gerne mit Ehefrauen, an diesem Tag zu ihrer ehemaligen Alma Mater, der "Gütigen Mutter Missionsschule", zieht, auch wenn sie früher eher als strenge Mutter gesehen wurde. Aber, so Pfaff: "Jetzt ist sie alt und milde geworden".