Harter Rat berät im alten Jahr 111 Tagesordnungspunkte / Vorfreude auf Waldkindergarten

Von Thomas Kost

Haigerloch-Hart. Umzug der Verwaltung, Kommunalwahl mit der Wahl eines neuen Ortsvorstehers, Diskussionen um die Einrichtung eines Waldkindergartens. Da sage noch einer, 2014 sei in Hart politisch nichts los gewesen.

Mit sehr vielen statistischen Zahlen gespickt war der Jahresrückblick, den Ortsvorsteher Thomas Bieger am Montag in der ersten Sitzung des Harter Rates im neuen Jahr hielt. Umso plastischer ging daraus hervor, dass in Hart ein paar Dinge bewegt worden sind.

Zunächst stand im Frühjahr der lange umkämpfte Umzug der Ortschaftsverwaltung vom alten Rathaus neben der Kirche in die frühere Verwaltungsschule bei der Turnhalle auf dem Programm. Dann folgten die Kommunalwahlen, bei denen Willi Mesam zwar kandidierte aber zuvor erklärt hatte, dass er das Amt des Ortsvorstehers nicht mehr ausüben wolle. Ihm besonders, aber auch den vielen anderen dienstbaren Geistern in Hart, dankte sein Nachfolger für ihre Engagement.

Vielfach wurde auch über die Einrichtung eines Waldkindergartens in Hart diskutiert, für den es schließlich am Jahresende grünes Licht gab. "Damit sollte die kindergartenlose Zeit in Hart im Mai 2015 vorbei sein", zeigte sich Bieger froh über diese Entscheidung des Gemeinderates. Angesichts solcher Dinge geriet der Austausch der Wasserleitung im "Höfle" oder die Installation einer Albliege fast in den Hintergrund.

Dass der Ortschaftsrat Hart 2014 ein bienenfleißiges Gremium war, zeigte sich auch darin, dass er in zehn öffentlichen und elf nichtöffentlichen Sitzungen 111 Punkte bearbeitete. 2013 waren es "nur" 81.

Hinsichtlich der Einwohnerentwicklung hatte Hart 534 gemeldete Einwohner zum Jahresende 2014 und damit nur einen weniger als Ende 2013. 509 davon haben laut Bieger die deutsche Staatsangehörigkeit. 68 Einwohner sind laut dem Ortsvorsteher über 70 Jahre alt und es gibt 14 Ehepaar über 70.

Was Thomas Bieger besonders erfreute, waren neun Geburten – acht mehr als im Vorjahreszeitraum – und drei Eheschließungen. In der Backküche wurden 766 Brote gebacken (2013: 863).

Wie es dort aber nach dem Tod von Martin Klemm weitergehen soll, wusste der Ortsvorsteher am Montag auch nicht so recht. Er habe zwar verschiedene Männer und Frauen gefragt, ob sie das Amt übernehmen möchten – gebacken wird im 14-tägigen Rhythmus – sei aber bislang auf keine Zustimmung gestoßen. Auch die Witwe von Martin Klemm, die in Trillfingen die Backküche übernimmt, will sich erst einmal nur auf die Backküche im Nachbarort konzentrieren.

Ortschaftsrat Michael Schill hoffte, dass sich eine Lösung findet: "Es wäre schade, wenn diese Tradition sterben würde". Am gestrigen Mittwochabend gab es deshalb in der Verwaltungsschule ein Gespräch.