Auf Wunsch des Haigerlocher Gemeinderats von der Tagesordnung genommen

Haigerloch (bf). Der Gemeinderat hat die Entscheidung zum Verkauf des Schlössle noch mal vertagt. Dies hatten die Fraktionen in der nichtöffentlichen Sitzung, die diesmal vor der öffentlichen stattfand, beantragt. Ebenso wurden die erneute Billigung der Entwurfsplanung Eyachaue und die Beratung über die weitere Vorgehensweise für die Nachnutzung des Schulhauses in Bad Imnau von der Tagesordnung gestrichen. Zu diesem Thema hatte in der Bürgerfragestunde der Imnauer Ortschaftsrat Hubert Pfister dem Gemeinderat ans Herz gelegt, dass sich das Gremium für eine Entscheidungsfindung Zeit nehmen möge und die Imnauer in Form einer Anhörung oder Bürgerversammlung daran teilhaben lasse, vor allem die in Bad Imnau mit viel Herzblut arbeitenden Arbeitskreise.

Anwohner in Fürst-Josef-Straße befürchtet Lärmbelästigung

Ein Anlieger der Fürst-Josef Straße kritisierte in der Bürgerfragestunde, dass der Bebauungsplan Baumäcker in Haigerloch im vereinfachten Verfahren abgeändert werden soll. Bislang weist der Plan zwischen der Meinradstraße und dem Baumäckerweg ein allgemeines Wohgebiet aus. Nun soll analog zur tatsächlichen Bebauung mit Lebensmittelmarkt und Büroräumen die Nutzung in ein Mischgebiet umgewandelt werden. Dies, so der Anlieger, sei zum Nachteil der Bewohner und diene seiner Ansicht nach nur dem Wohl eines einzigen Gebäudes. Die Anwohner befürchten laut ihm zusätzliche Lärmbelästigung. Bürgermeister Götz antwortete darauf, dass im Rahmen der öffentlichen Anhörung alle Einwendungen aufgenommen werden und der Gemeinderat über die Abwägung dieser Einwendungen entscheiden werde. Dies geschehe aber erst nach der Sommerpause.

Marian Potyka, Vorsitzender der Jazz-Company, stellte in der Sitzung einen Antrag auf städtischen Zuschuss für das Big Band-Event "Jazz im Schloss" mit Stargast Ron Williams. Die Jazz-Company habe wie in den Vorjahren mit einem Zuschuss von 3000 Euro gerechnet und entsprechend geplant. Bisher waren von der Stadt 2000 Euro geflossen, von der EnbW 1000. Die EnbW hat das Sponsoring aber eingestellt. Die Jazz Company hat einen Abmangel des Konzerts von 3300 Euro zu verkraften. Götz forderte den Gemeinderat auf, die 3000 Euro springen zu lassen, allerdings nur noch dieses Mal. Die Jazz Company habe eine gute Veranstaltung mit 400 Besuchern geboten, der Image-Gewinn für Haigerloch sei groß. Etliche Räte sahen das auch so, und waren bereit, die 3000 Euro als "einmalige Sache" zu genehmigen es gab aber auch Kritik. So führte Hans Fischer an, die Jazz Company müsse eben höhere Eintrittsgelder fordern (verlangt worden waren 5 Euro), die Besucher hätten sicherlich auch 10 oder 15 Euro gezahlt.

Sowohl Dionys Pfister als auch Thomas Bieger kritisierten den geringen Erlös aus der Bewirtung, da müsse eben anders rangegangen werden. Markus Gauss fügte an, dass viele andere Vereine auch Open-Air-Veranstaltungen mit dem damit verbundenen Risiko organisierten und keine Zuschüsse bekämen.

Der Gemeinderat stimmte schließlich mit 16 Ja-, sieben Gegenstimmen und drei Enthaltungen, dafür, der Jazz-Company einmalig den Zuschuss von 3000 Euro zu gewähren.