Gestern wurde vor dem Landgericht Hechingen der Prozess gegen einen 48-Jährigen

Gestern wurde vor dem Landgericht Hechingen der Prozess gegen einen 48-Jährigen aus dem Raum Haigerloch wegen des jahrelangen sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter fortgesetzt.

Haigerloch/Hechingen (bf). In der Verhandlung wurde die Stieftochter, die auch als Nebenklägerin auftritt, mehr als sechs Stunden befragt, dabei war die Öffentlichkeit allerdings ausgeschlossen. Richter Hannes Breucker betonte, dieser zeitliche Aufwand sei notwendig gewesen.

Gehört wurde gestern auch noch der Hausarzt der Familie. Er hatte nach eigenen Angaben im Rahmen der normalen ärztlichen Betreuung zwischen 2009 und Herbst 2015 keine Auffälligkeiten am körperlichen Zustand und an der Entwicklung des Mädchens festgestellt, auch Hinweise auf Misshandlungen habe er nicht dokumentiert. Erst bei einer Jugendschutzuntersuchung im Oktober 2015 sei über mögliche häusliche Gewalt gesprochen worden. Am 21. Dezember 2015 sei die Zeugin dann mit einer Schulter- und Schädelprellung in die Praxis gekommen, die nach ihren und den Angaben der sie begleitenden Mutter von Schlägen durch den Stiefvater hergerührt haben sollen. Die Stieftochter sei psychisch sehr erregt gewesen, und die Mutter habe von sexuellem Missbrauch durch den Stiefvater gesprochen, so der Arzt.

Die Verhandlung wird am nächsten Donnerstag, 26. Januar, mit der Befragung der ermittelnden Polizeibeamten fortgesetzt, auch die Mutter des mutmaßlichen Missbrauchsopfers soll an diesem Tag aussagen.

Der Angeklagte sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Zwischen 2009 und 2015, so wirft im die Anklage vor, soll er sich an seiner heute 19-jährigen Stieftochter 37 Mal vergangen haben.