Jeder träumt davon, die Hand an diesen Pokal zu legen: Die ehemaligen Spieler auf diesem Foto hatten schon genug Gelegenheit dazu. Auf dem Foto sind 25 Eyachpokalsiege vereint. Foto: Hankiewicz

Beim "Legendentreffen" werden viele Anekdoten erzählt. Kein eindeutiger Turnierfavorit.

Haigerloch - Im Vorfeld des Eyachpokals, am Wochenende in Bittelbronn, trafen sich elf Fußballveteranen um in lockerer Atmosphäre über die bevorstehende 64. Auflage dieses Traditionsturniers zu diskutieren. Natürlich wurden dabei auch alte Erinnerungen an Begebenheiten ausgetauscht die den Mythos Eyachpokal ausmachen.

Welches Team darf am Sonntagabend auf dem Sportplatz in Bittelbronn die Arme in die Höhe reißen und sich Eyachpokalsieger 2016 nennen? Die einheilige Meinung aller Versammelten ist, dass es dieses Jahr ausgeglichener zugehen wird als in den vergangenen Jahren.

Der 20-fache Eyachpokalsieger SV Stetten wird zwar immer noch als Topfavorit eingeschätzt, weil die Grün-Weißen aber personelle Abgänge verkraften müssen, sind alle gespannt darauf, wie sich der Abonnementsieger der vergangenen Jahre am Wochenende präsentieren wird.

Trotz des Abstiegs aus der Bezirksliga werden dem SV Gruol große Chancen eingeräumt: "Die Mannschaft wird mit einer gehörigen Wut im Bauch beim Turnier an den Start gehen und sich für den unglücklichen Abstieg in die Kreisliga A rehabilitieren wollen", war die Meinung vieler der altgedienten Kicker.

Den zwei weiteren Bezirksligisten TSV Trillfingen und SGM Hart/Owingen werden nicht nur Außenseiterchancen eingeräumt. Besonders interessant dürfte es werden, falls Trillfingen im Turnierverlauf mit seinem neuem Trainerteam Helber/Vogt auf deren alten Verein SV Stetten treffen würde. Auch mit dem SV Heiligenzimmern ist immer zu rechnen: Nie als Favorit ins Turnier gestartet, hat das Team in den letzten drei Jahren immer das Finale erreicht. Gastgeber SG Weildorf/Bittelbronn werden aufgrund des Heimvorteils zumindest Außenseiterchancen eingeräumt.

Natürlich hofft insgeheim jeder der Eyachpokalveteranen, dass sein Heimatverein sich am Sonntag die Krone aufsetzen wird, jedoch wünscht man sich vor allem faire und interessante Spiele und einen respektvollen Umgang aller Teams untereinander.

Vor allem freut man sich wie jedes Jahr darauf, beim Turnier alte Freundschaften aufleben zu lassen und in Erinnerungen vergangener Turniere zu schwelgen. Xaver Fechter ("Begge") erinnert sich noch heute nur zu gut daran, wie er im Finale 1983 gegen den SV Stetten für seinen Verein SV Heiligenzimmern im Elfmeterschießen antrat und verschoss. Stetten gewann damals das Finale und "Begge" hatte ein paar schlaflose Nächte. Die Tageszeitungen schrieben tags darauf von 2500 Zuschauern die bei diesem Finale 1983 in Hart anwesend waren.

Ewald Sinz aus Owingen erzählte folgende Anekdote: "Unser Spieler Kurt Liener verabschiedete sich 1994 vor dem Eyachpokalturnier in Gruol mit den Worten: Ich spiele jetzt schon 15 Jahre jedes Jahr den Eyachpokal und habe ihn nie gewonnen, ich gehe in den Urlaub – Adios macht’s gut". Als Liener dann ein paar Tage später in seinem Urlaubsort die Nachricht erhielt, dass Owingen in jenem Jahr tatsächlich den Eyachpokal in Gruol gewonnen hatte, wusste er nicht, ob er sich freuen oder sich gleich im Adriasand einbuddeln sollte!

Walter Ruderschmidt aus Hart erzählte, dass man speziell auf den Eyachpokal das Training abgestimmt hatte und man beim Turnier oft konditionell besser in Form war als zum Start einer neuen Saison.

So wurden viele Geschichten darüber erzählt, was den Mythos Eyachpokal damals und heute ausmacht. Die Haigerlocher Vereine sind in den letzten Jahren enger zusammengerückt, nicht zuletzt durch Spielgemeinschaften der Aktiven und auch im Jugendbereich. Jedoch ist auch heute noch ein Eyachpokalsieg etwas ganz Besonderes: auf jeden Fall ein Ereignis, für das es sich lohnt, tags darauf Urlaub zu nehmen, um den Sieg ausgiebig zu feiern!