Tatjana Ruhland, Gunter Teuffel und Veronika Ponzer (von links) sind das "Ensemble Triolog". Gemeinsam begaben sie sich am Sonntagabend in der Annakirche auf eine fantastische Reise durch die Musikgeschichte. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ungewöhnliches Trio, tolles Konzert: "Ensemble Triolog" begeistert

Von Willy Beyer

Haigerloch. Das Konzert unter dem Titel "Schätze der Kammermusik" am Sonntag mit dem "Ensemble Triolog" in der St.-Anna-Kirche war schlicht und einfach denkwürdig.

Zurecht konnte hier von der Darbietung musikalischer Kostbarkeiten gesprochen werden, dafür sorgte schon die ungewöhnlich instrumentale Besetzung des Trios. Zu Flötistin Tatjana Ruhland und Violaspieler (Bratsche) Gunter Teuffel, beides Solisten des Radiosinfonieorchesters Stuttgart, gesellte sich die ebenfalls international als Harfe-Solistin tätige Veronika Ponzer.

Das Trio imponierte zunächst mit Werken aus der Entstehungszeit der Annakirche. Zum Auftakt des Konzertabends spielte es eine Triosonate in D-Dur vom französischen Tonschöpfer Jean-Marie Leclair (1697 bis 1764), ein viersätziges Stück, das mit seinen streng-formalen Strukturen der Barockmusik folgt und eine schon damals als Tanz aufgeführte Sarabande beinhaltete.

Ausgehend davon folgten Stücke, die eine Zeitreise durch die Entwicklung der Musik darstellten. So stand das folgende Duo G-Dur für Flöte und Viola von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) mit seinem geistfeurigem Abschluss-Satz ganz im Zeichen der Wiener Klassik.

Die weiteren Stücke hingegen waren aus dem Stilumbruch der modernen Klassik, aus der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit fließenden Arpeggien auf der Harfe und viel Freiraum zur solistischen Darstellung besonders von Flöte und Bratsche, kam die herrliche Melodik im "Elegischen Trio" von Arnold Bax der Zusatzbezeichnung "sanft und fließend" des Titels bestens entgegen. Eine "Fantasie" von Camille Saint-Saens (1835 bis 1921) war der Kombination Flöte und Harfe vorbehalten.

Den krönenden Abschluss des Konzerts vor der Sommerpause der diesjährigen Reihe der "Haigerlocher Schlosskonzerte" bildete eine höchst abwechslungsreiche Sonate von Claude Debussy (1862 bis 1918), in der nun wieder alle drei Künstler spielten. Sie bewältigten das rhythmisch und melodisch diffizil-verzwickte und sich in seiner Formgebung ständig ändernde mehrsätzige Werk mit Bravour.

Das Publikum zollte dem "Ensemble Triolog" schließlich lang anhaltendem Applaus und ließ es nicht ohne Zugabe weg von ihrer Bühne, dem Altarraum der Annakirche.