Kommunales: Fließverkehr, Straßensperrungen und Parksituationen beschäftigen den Städtischen Ausschuss

Auch wenn das eine oder andere Ergebnis mit dem städtischen Messgerät noch genauer analysiert werden müsste, so lieferten die jüngsten Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen in der Kernstadt doch ein paar neue Erkenntnisse.

Haigerloch. Die Stadt hat in der jüngsten Vergangenheit an mehreren neuralgischen Punkten ihre Messgeräte installiert. Bürgermeister Heinrich Götz präsentierte in der Sitzung des Städtischen Ausschusses am Donnerstag einen Auszug aus den erhobenen Daten. Diese ermöglichen zwar nur begrenzte aber doch interessante Rückschlüsse über die Fahrzeugdicht, gefahrene Geschwindigkeiten sowie das Verkehrsverhalten von Kraftfahrern.

  Situation Tankstelle Haasis/Eisweiher: Auf der Landstraße 360 (Am Mühlengraben) wurde zwischen dem 6. und 12. September gemessen. Dort verkehrten täglich knapp 2000 Fahrzeuge (gemessen zwischen sechs und 22 Uhr). Obwohl die Straße eine Ortsdurchfahrt ist und demgemäß dort Tempo 50 gilt, überschritten 50 Prozent der Fahrzeuge dieses Limit. Allerdings im relativ geringen Ausmaß. Die meisten, so Bürgermeister Götz, waren dort um die 55 Stundenkilometer schnell. Das schnellste gemessene Fahrzeug hatte aber Tempo 90 auf dem Tacho – das wäre ein Fahrverbot gewesen.

  Situation Oberstadtstraße: Dort war das Messgerät zwei Wochen lang beim früheren Schreibwarengeschäft Bürkle installiert. Interessant ist diese Messung vor allem deshalb, weil auf der Oberstadtstraße seit knapp einem Jahr eine Einbahnregelung gilt. Dort wurde über einen Zeitraum von zehn Tagen 1364 Fahrzeuge gemessen. Das wären im Schnitt etwa 136 Fahrzeuge pro Tag, was laut Bürgermeister Götz einen "drastischen Rückgang" der Verkehrszahlen auf dieser Straße darstellen würde.

Die Messung dort lässt aber auch Rückschlüsse auf die Verkehrsmoral der Automobilisten zu: 160 Fahrzeuge (148 Autos, zwölf Lastwagen) haben nach Götz’ Angaben die Einbahnstraßenregelung ignoriert und sind stadtabwärts gefahren.

  Situation Unterstadt/Ortsausgang Karlstal: Dort ging es erstaunlich diszipliniert zu, was möglicherweise daran liegt, dass der Fließverkehr wegen parkender Fahrzeuge immer wieder stoppen muss. Die dort gemessene Geschwindigkeit lag im Durchschnitt bei 34,7 Kilometern in der Stunde, das schnellste Fahrzeug wurde mit 56 Stundenkilometern gemessen.

Hinsichtlich der Fahrzeugdichte stellte man 780 Fahrzeuge täglich fest, davon 70 Lastwagen – wobei sich darunter, so der Bürgermeister, sicher auch einige Omnibusse des Linienverkehrs befunden haben dürften.

  Situation Feuerwehrhaus/Freibad: Von diesem Bereich hatte der Bürgermeister leider keine Ergebnisse parat.

Auch andere Verkehrsthemen beschäftigten den Ausschuss. Nach wie vor macht es der Stadt Kopfzerbrechen, dass ein Bauunternehmen einen Teil der Hohenbergstraße zum Parken ihrer Fahrzeuge in Anspruch nimmt. Es gebe Beschwerden von allen Seiten, meinte der Bürgermeister, und alle bisherigen Angebote und Gespräche hätten zu keiner Lösung geführt. Man einigte sich darauf, dass die Stadtverwaltung erneut das Gespräch mit der Firma suchen solle.

Götz gab außerdem bekannt, dass wohl in den Herbstferien die K 7118 am Butzengraben (Steinbruch) wegen Baumfällarbeiten voll gesperrt werden muss.

Auch die Gruoler Straße wird vom 24. Oktober bis 5. November zwischen ihrer Einmündung in die K 7120 (Kreisstraße zwischen Madertal und Gruol) und den Ortsstraßen Zollerblick/Krebshalde voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Oberstadtstraße und den Verkehrskreisel bei Weildorf. Grund für diese Sperrung ist die Verlegung von Wasserleitungen und Kabelrohren im Zuge des Ausbaus der Trinkwasserversorgung Richtung Gruol.

Götz hofft, dass beide Straßensperrungen nicht gleichzeitig erfolgen, um die Verkehrssituation in Haigerloch nicht unnötig zu verschärfen.