Feierlicher Einzug beim goldenen Priesterjubiläum: Bischof Josef Sama (links), Pfarrer Michael Storost und Pater Josef Hochheimer (hinten). Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

St.-Anna-Fest: Goldenes Priesterjubiläum

Das goldene Priesterjubiläum von Pater Josef Hochheimer stand im Mittelpunkt des St.-Anna-Wallfahrtsfests. Bischof Josef Sama aus dem afrikanischen Burkina Faso, in dem Pater Hochheimer 45 Jahre lang wirkte, hielt die Festpredigt.

Haigerloch. Pfarrer Michael Storost begrüßte nach dem feierlichen Einzug im Annahof zahlreiche Mitbrüder im Priesteramt und in der Diakonie sowie Ministranten aus fast allen Ortsteilen. Hauptzelebrant Sepp Hochheimer erinnerte an seine Primiz vor 50 Jahren in Haigerloch und seinen Aufbruch nach Afrika mit einem Kelch von der Oma und einem Meßgewand von der Mutter im Gepäck. Er würde dieses Abenteuer wieder wagen, auch wenn er im Herzen ein Schwabe geblieben sei, sagte er.

Bischof Josef Sama aus dem afrikanischen Burkina Faso sprach in seiner Predigt vom Annafest als einem Gebetstag der Familien für Familien. Als Familienbischof der Bischofskonferenz von Burkina, Niger, hat er im vergangenen Oktober an der Bischofssynode über die Familien in Rom teilgenommen. Dort habe Papst Franziskus mit großem Feingefühl über die weltweiten Probleme von Ehe und Familie gesprochen: Es sei naiv zu glauben, dass es eine gemeinsame Lösung für alle gebe.

So solle etwa in Afrika die Polygamie als Ehesituation anerkannt werden. Er selber, so Sama, habe die deutschen Bischöfe in ihrer theologischen Klarheit bewundert, um den wiederverheiratet Geschiedenen zu ermöglichen, sich in der Kirche wohl zu fühlen und beachtet zu werden. Der Priester sei gefordert, den Eheleuten zur Seite zu stehen. Wenn Gott in der Mitte der Familie steht, so der Priester, finden beide täglich die Kraft, aus dem Verzeihen zu leben.

In ihrer gemeinsamen Zeit in Burkina Faso, in der Diözese Nouna, habe er gemeinsam mit Pater Hochheimer oft bis zu 120 Paare auf die Ehe vorbereitet. Bischof Sama dankte Pater Hochheimer für sein Wirken in der Kirche Afrikas, und er dankte Gott, dass Hochheimer seinen Leitspruch "Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie zu retten, zu heilen" in seiner Diözese leben und verwirklichen durfte.

Auch die Regierung Burkina Fasos habe Hochheimer für seinen Dienst um eine bessere Lebensqualität ausgezeichnet. Eine heitere Note erhielt das St.-Anna-Fest eingangs, als Pater Hochheimer das Gedicht von der Heiligen Mutter Anna zitierte, die allen Mädchen Männern schicken soll. Die Fürbitten wurden von einem Ehepaar, Jahrgängern von Pater Sepp, Vertretern des Pfarrgemeinderats, Ministranten und Pfadfindern vorgetragen.