Kennt sich aus mit den Schwaben: Rennfahrer Bieberle alias Gerd Plankenhorn. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Rennfahrer Bieberle und seine heitere Sicht auf die Schwaben

Von Manuel Siebert

Haigerloch. Eine schwäbische Legende im Bürgerhaus in Haigerloch, unglaublich authentische Motorengeräusche und dazu jede Menge Applaus? Das konnte nur Schauspieler Gerd Plankenhorn alias "Rennfahrer Bieberle" sein, der am Freitag Abend die Zuschauer für rund zwei Stunden auf eine etwas andere Entdeckungsreise durch die schwäbische Weltgeschichte mitnahm.

Die Frage: "Wer war Rennfahrer Bieberle und wie werde ich selbst zu dieser Person?" spannte den Bogen über diesen Abend in der Haigerlocher Mundartreihe "Schwäbisch g’schwäddst und g’songa".

In verschiedenen Rollen verstand es der in Tübingen geborene Plankenhorn die zahlreichen Zuhörer im Saal zu verblüffen: Kamen die Schwaben in Form des "homo schwabensis" wirklich direkt aus dem Garten Eden? Halfen sie beim Turmbau zu Babel mit? Sind sie die wahren Entdecker Amerikas? Solche Dinge zumindest behauptete der leicht verwirrte Professor Werner Härlesspalter, in dessen Rolle Plankenhorn historisch nicht ganz korrekt die Weltgeschichte bis zur Neuzeit erklärte und ein Loblied auf den Schwaben sang.

Unterbrochen wurden diese wissenschaftlichen Exkurse durch zahlreiche stimmliche Einlagen: Ob eine etwas andere Version von Goethes Erlkönig oder eine verblüffend echte Imitation eines Silberpfeils, Gerd Plankenhorn zeigte sich stimmgewaltig. Gerade die täuschend echten Motorengeräusche sorgten hauptsächlich bei den männlichen Zuhörern für grinsende Gesichter. Dank der genauen Anleitung können sie sich nun auch zu Hause in der hohen Kunst der Motorimitation üben.

Besonders viele Lacher erzeugten seine Geschichten über seine Großmutter, die in den 70er Jahren spielten. Einer Zeit, in der man sich "nur sonntags anschnallte, um den Gurt zu schonen" und die Show "Aktenzeichen XY ungelöst" mitsamt After Eight ("Schokolade in Papiermaultäschle") zum wöchentlichen Ritus gehörten.