Durch Wald und Feld, über Stock und Stein und auch manches Hindernis geht die alljährliche Herbstjagd der Haigerlocher Reiterfreunde. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder-Bote

Herbstjagd der Reiterfreunde Haigerloch verläuft aber unblutig

Von Carola Lenski

Haigerloch. Herbstzeit – Jagdzeit: Alljährlich im Oktober veranstalten die Reiterfreunde Haigerloch ihre traditionelle Herbstjagd. Sie orientiert sich an klassischen englischen Fuchsjagden, allerdings ohne dass dabei ein echter Fuchs gejagt wird – das ist in Deutschland verboten.

Seit den 60er Jahren existiert die Haigerlocher Herbstjagd. Seit 1971 wird sie von den Haigerlocher Reiterfreunden organisiert. Es ist die einzige Herbstjagd zu Pferde im Zollernalbkreis. Privates Engagement und die Unterstützung vieler Helfer, und nicht zuletzt die der Landwirte um Haigerloch, haben diese alte Tradition am Leben erhalten.

Bei dieser Jagd geht es unblutig zu. Zwar wird kein lebender Fuchs gejagt, aber immerhin symbolisiert einFuchsschwanz, der an den Jagdrock des vorauseilenden Reiters geheftet ist das Tier.

Ausgangspunkt für die Jagd, die diesmal am Sonntag, 12. Oktober, stattfindet, ist der Hagestall in Weildorf, unweit der Autobahnausfahrt (A81) Empfingen. Dort treffen sich Ross, Reiter und Zuschauer um 13 Uhr. Die abwechslungsreiche, Jagdstrecke über herbstliche Stoppelfelder, Wiesen, Wälder und Wasser ist so gestaltet, dass sowohl anspruchsvolle und erfahrene Jagdreiter, als auch weniger Routinierte auf ihre Kosten kommen. Die höchsten zu überwindenden Hindernisse sind in der Regel niemals höher als 90 Zentimeter. Geritten wird in einem springenden und nichtspringenden Feld auf einer Strecke von etwa 20 Kilometern.

Das aufregende Schauspiel des Schlussgalopps wird gegen 16 Uhr, am Hagastall stattfinden. Dafür nehmen die Reiterfelder – das springende und nichtspringende Feld jeweils getrennt voneinander – nebeneinander Aufstellung. Auf ein Signal hin stürmen Rösser und Reiter in vollem Galopp los, unter Außerachtlassung des jagdlichen Überholverbots des Masters, um schnellstmöglich das Ziel, zwei kleine Bäume, am Ende der Wiese zu passieren. Der schnellste Reiter bekommt den Fuchsschwanz.

Auf jagdliche Bräuche wird bei der Haigerlocher Herbstjagd Wert gelegt. So ist ein jagdgerechter Aufzug in Jagdrock, Stiefeln und weißer Reithose erwünscht, das Tragen einer Reitkappe oder eines Reithelms Pflicht. Die Jagdhornbläser des Hegerings Haigerloch blasen die uralten Signale zum Aufbruch und auch während der Pausen und zum Jagdschluss. Zuschauer haben die Möglichkeit, dem Jagdfeld zu folgen. Ein beflaggtes Streckenfahrzeug führt den PKW-Tross an.

Den ganzen Tag über findet im Hagastall in Weildorf Bewirtung statt. Die Reiterfreunde laden dort zum Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und nach der Jagd, zum Reiterhock ein.

Weitere Informationen: Horst Bok, Haigerloch, Telefon 07474/5 17 30 oder Rainer Roth, Gruol, Telefon 07474/91 87 55. Das Jagdgeld für Reiter beträgt 15 Euro.