Auf der Planskizze ist das Gewerbegebiet "Lichtäcker" in seiner Gesamtheit abgebildet, die schwarz gestrichelte Linie grenzt den Platz ein, den die neue Firma benötigt. Das Straßenstück innerhalb dieser Fläche fällt weg, stattdessen wird eine neue Verkehrsanbindung an die K 7177 erforderlich (links oben). Foto: Skizze: Gfrörer

Der Treffer ist endlich gelandet. Gemeinderat ebnet Weg für Ansiedlung einer größeren Firma im "Lichtäcker".

Haigerloch - Sehr gute Nachrichten: Im neuen Gewerbegebiet "Lichtäcker" wird sich eine größere mittelständische Firma ansiedeln. Um dies zu ermöglichen, beschloss der Gemeinderat am Dienstag eine erste Änderung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet.

Zwar fiel im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung kein einziges Mal der Name dieses Unternehmens, der "Schwarzwälder Bote" weiß aber aus anderen Quellen, dass es sich um eine Firma handelt, die bisher in einer anderen Kommune in der Region beheimatet ist. Es soll ein Betrieb sein, der komplett seinen Standort wechseln und im "Lichtäcker" völlig neu bauen will. Die Firma gehört zu einer deutschen Unternehmensgruppe.

Auch mit einem Geschäftsführer dieses Unternehmens hatte unsere Zeitung telefonisch Kontakt. Dieser bat aber vorerst um Diskretion, weil zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vertragliche Dinge zu regeln seien. Zu gegebener Zeit werde man aber Auskunft über die Pläne geben. Damit bewahrheitet sich, was Bürgermeister Heinrich Götz bereits im Januar bei der Einbringung des Hauhaltes 2017 im Gemeinderat in etwas geheimnisvollen Worten angedeutet hatte. "Es wird sich schon in Bälde zeigen, dass der eingeschlagene Weg, nicht um jeden Preis irgendwelches Gewerbe anzusiedeln, der absolut richtige war", sagte er vor Wochen.

Es ist kein Geheimnis: Es gab in bestimmten Kreisen immer wieder Unmut darüber, dass sich im brandneuen Gewerbegebiet nichts bewegt. Die Schuld dafür wurde bei der Stadtverwaltung gesehen. Sie sei zu passiv in der Vermarktung der Gewerbeflächen. Immer wieder wurde auch Kritik an die Adresse von Bürgermeister Heinrich Götz laut, dass er gar nicht wolle, dass sich kleinere Firmen aus dem Stadtgebiet im "Lichtäcker" ansiedeln. Stattdessen warte er lieber auf den "großen Wurf", der sich aber nicht abzeichne.

So weit die Wahrnehmung der Kritiker und in gewisser Weise ist solcher Verdruss sogar nachvollziehbar, denn wiederholte Male musste Heinrich Götz auf öffentliche Nachfragen nach Gewerbeansiedlungen passen. Er antworte zwar immer wieder, dass man in Gesprächen sei, zählbare Resultate konnte er aber nicht vorlegen. Da verliert man schnell mal die Geduld. Nun aber ist der Stadtverwaltung ein Treffer gelungen.

In den vom Empfinger Büro Gfrörer für den Gemeinderat erarbeiteten Planunterlagen zur Änderung des Bebauungsplanes "Lichtäcker" ist vom Bau eines Bürogebäudes samt Produktionshalle mit 7800 Quadratmetern Grundstücksfläche für 100 Mitarbeiter die Rede.

Dafür braucht das ansiedlungswillige Unternehmen eine Fläche von etwa 4,6 Hektar. Aus diesem Grund waren die Änderungen der Baugrenzen und der Grundstückszuschnitte erforderlich. Ein Teil der bisher geplanten Straßen innerhalb des Gewerbegebietes fällt zwar weg, dafür benötigt man aber eine Anbindung an die K 7177 (Straße zwischen B 463 und dem Kreisverkehr bei Weildorf). Für diese Verkehrsanbindung musste das Landratsamt erst grünes Licht geben, die Baukosten der Anbindung entstehen zudem neu und müssen deshalb noch im Haushalt 2017 verankert werden.

Insgesamt dürfte die Sache recht zügig vorangehen, da die Bebauungsplanänderung in einem vereinfachten beschleunigten Verfahren abläuft, so dass der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen einen konkreten Baubeschluss fassen kann.