Na, kennt ihr euch so gut mit Fledermäusen aus wie ich? Batman stellte den Kindern bei der Fledermausführung des NABU und der Volkshochschule Haigerloch einige knifflige Quizfragen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Fledermausnacht: Jörg-Andreas Reihle kennt sich mit den Tieren aus

Haigerloch. (tk) Da konnte Batman aber zufrieden sein. Zu seiner Fledermaus-Führung am Samstag in Haigerloch im Rahmen der Internationalen Fledermausnacht kamen fast 40 Erwachsene und um die 30 Kinder. Eine geradezu rekordverdächtige Zahl.

Dass Fledermäuse vielleicht etwas unheimlich wirken, aber äußerst spannende Tiere sind, die die Menschen seit jeher faszinieren, wurde gleich zu Beginn der abendlichen Veranstaltung deutlich: Vor vielen staunenden Kinderaugen fuhr Batman – nämlich mit seinem blauen Batmobil vor der Ölmühle vor. Aus seinem Bat-Autoradio tönten die knackende Rufe seiner fliegenden Artgenossen.

War vielleicht dem einen oder anderen Kind die Sache zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz geheuer, so legte sich die Scheu spätestens dann, als Batman nach dem gemeinsamen Gruppenfoto seine Tarnung ablegte und das Geheimnis um seine Person lüftete. Hinter Maske und Umhang des schwarzen Ritters der Nacht steckte nämlich niemand anders als Jörg-Andreas Reihle. Seit 1996 macht er Fledermausführungen und ist einer von inzwischen zwei ehrenamtlich tätigen Fledermaus-Sachverständigen im Zollernalbkreis. Reihle ist der Ansprechpartner, wenn es Fragen zum Schutz der sensiblen Tiere gibt oder wenn gar jemand eine verletzte Fledermaus findet.

Bevor Reihle unter besten äußeren Bedingungen mit der Gruppe auf Fledermaus-Pirsch loszog, gab es zunächst einmal ein Quiz zum Thema Fledermäuse. Ehe man sich versah steckten nicht nur Kinder sondern auch Erwachsenen die Köpfe zusammen, um die acht teilweise kniffligen Fragen zu beantworten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die größte Fledermaus eine Spannweite von stattlichen 1,70 Meter zu Stande bringt, wenn sie ihre Flughäute ausbreitet. "Aber so eine trifft man hier nicht", beruhigte Reihle, "bei uns kommen hauptsächlich die großen Mausohren vor."

Und wo leben diese? Zum Beispiel in einer Kolonie in der Nikolauskirche in der Unterstadt. Dorthin zog der ganze Tross und beobachtete, wie Fledermäuse geschwaderweise aus ihrem Ausflugloch ausschwirrten, um nach Beute zu jagen. Welche Schreie sie dabei ausstoßen, um sich in der Dunkelheit orientierten zu können, das konnte man mit zehn Bat-Detektoren feststellen, die Jörg-Andreas Reihle ausgegeben hatte. Sie machten die fürs menschliche Gehör nicht wahrnehmbare Ultraschall-Laute der fliegenden Säugetiere hörbar. Damit ist auch eine Erklärung gefunden, warum Fledermäuse auf Fotos meistens den Mund offen haben und ihre Zähnchen zeigen: Sie rufen durch die Nacht.