Musik mit vielen Facetten: Das David-Orlowsky-Trio präsentierte bei seinem Auftritt im Fruchtkasten des Schlosses einen von vielen Musikstilen geprägten Klezmer. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Letztes Schlosskonzert 2014: David-Orlowsky-Trio spielt Klezmer in moderner Ausprägung

Von Willy Beyer

Haigerloch. In einer Veranstaltung der Ludwigsburger Schlossfestspiele begeisterte am Samstag das David-Orlowsky-Trio im Fruchtkasten des Schlosses. Der Auftritt des bekannten Trios war ein Wiedersehen und markierte gleichzeitig den Abschluss der diesjährigen Haigerlocher Schlosskonzerte.

Vor rund sechs Jahren trat das Dreigestirn schon einmal im Fruchtkasten auf. Jetzt bot das Trio mit dem Klarinettisten David Orlowsky als Frontmann wieder Klezmer. Oder ist Ethnomusik, World Music respektive Ethno-Pop eine bessere Bezeichnung für das, was das clevere Trio da auf die Bühne brachte?

Ein Stilmix war es allemal. Aber einer, der nach wie vor die Konzerthäuser zu füllen vermag. Ein für Klassikpuristen vielleicht gewöhnungsbedürftiger Mix. Für die Liebhaber der traditionellen Musik des osteuropäischen Judentums war der Auftritt des Trios aber sicher wieder die Gelegenheit, Klezmer und seine Derivate live zu erleben. Und gute Live-Musiker waren die Klezmorim zu allen Zeiten. Sie zogen einst wie die Roma-Musiker durch die Lande und gastierten bei Hochzeiten, jüdischen Festen und überhaupt bei allen möglichen Gelegenheiten.

Dem Zeitgeist verpflichtet, präsentierte das David-Olowsky-Trio den Klezmer am Samstag gerne mit Elementen des Jazz und der klassischen Musik. Seit dem letzten Haigerlocher Auftritt hat das Trio sein Repertoire jedoch um einiges erweitert und so durften beim jetzigen Auftritt einige Neukompositionen nicht fehlen. Die Stücke waren alle munter machende Klezmer-Dauerbrenner, die für Stimmung und manch rhythmisch im Takt stampfendes Bein im Publikum sorgten.

Letztlich war das Konzert eine Hommage an die "Klezmer-Kings". Jene Musikern, denen ganz wesentlich die Verbreitung der Klezmer-Musik in den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts in Amerika zugeschrieben wird. Also besonders Abe Schwarz, Dave Tarras und Naftule Brandwein.

Ob bei den ganz traditionellen Stücken wie dem "Heyser Bulgar", dem "Araber Tantz" oder dem ebenfalls in jiddischer Sprache betitelten Stück "Kum aher du Filosof" von Velvl Zbarzher, ob bei den Stücken der erwähnten Klezmer-Kings oder bei den Eigenkompositionen: David Orlowsky, Jens-Uwe Popp (Gitarrist) und Florian Dohrmann (Kontrabass) präsentierten sich als gestandene Musiker und hochvirtuose Meister ihres Faches.