Wieder etwas Neues: Eine Bima-Decke (sie bedeckt das Pult auf dem eine Thora-Rolle liegt) wurde vergangenen Sommer auf einem Haigerlocher Dachboden gefunden und soll Teil der Dauerausstellung in der ehemaligen Synagoge werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesprächskreis Ehemalige Synagoge zieht Bilanz: Die Daueraustellung existiert jetzt schon acht Jahre

Von Thomas Kost

Haigerloch. Die Aufbaujahre sind vorbei, jetzt gilt es den Blick auf die Zukunft der Dauerausstellung "Jüdische Spuren in Hohenzollern" zu richten und sie auch in den nächsten Jahren attraktiv zu gestalten. Dies wurde bei der Hauptversammlung des Gesprächskreises Ehemalige Synagoge deutlich.

Der Gesprächskreis ist ständig darum bemüht, die jüdische Geschichte Haigerlochs mit Veranstaltungen unterschiedlicher Couleur immer wieder in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken.

Das ist ihm auch im vergangenen Jahr wieder gelungen, wie der Bericht von Schriftführer Günther Fessmann offenbarte. Zweifellos der Höhepunkt in einer Reihe von Lesungen, Vorträgen und einem musikalischen Auftritt war am 9. November die Gedenkfeier zur Reichspogromnacht, bei der die Eingangstür der längst verschwundenen Synagoge in Dettensee als neues Ausstellungsstück präsentiert wurde. Diese Tür sicherte sich der Verein mit Unterstützung des Hauses der Geschichte und der Familie Fischer sowie einer Spende der Sparkasse Zollernalb für die Dauerausstellung.

Auch die Zahl der Besucherzahl in der Dauerausstellung war im vergangenen Jahr wieder etwas besser, wie Ines Selinka berichtete. Laut ihr besichtigten 1937 Leute die "Spurensicherung". Zum Vergleich: 2010 waren es 1768. Der beste Besuchermonat war der Oktober, der schwächste der März. Insgesamt 28 Führungen wurden angeboten.

Die Spendeneuphorie der Anfangsjahre hat inzwischen etwas nachgelassen, wie der Bericht von Schatzmeister Wilfried Selinka aufzeigte. Zudem gab es für die Anschaffung der Synagogentür weder Unterstützung vom Landesdenkmalamt noch von den Landkreisen Zollernalb oder Freudenstadt. Unterm Strich machte der Gesprächskreis deshalb einen minimalen Verlust. Die Kassenprüfer Friedbert Tausch und Robert Breinig bescheinigten ihm korrekte Buchführung.

Auf längere Sicht wird man mit dem Haus der Geschichte vermutlich über die Zukunft der Dauerausstellung sprechen müssen, denn es gibt sie mittlerweile schon acht Jahre. Manche Dinge sind neu zu konservieren (beispielsweise Fotos) und das Konzept ist möglich auch zu überarbeiten, wie der Gesprächskreisvorsitzende Klaus Schubert andeutete. "Zum heutigen Tag ist es aber vielleicht noch etwas zu früh, darüber zu sprechen", meinte er aber auch.

Er wurde übrigens als Vorsitzender des Gesprächskreises wiedergewählt, während sein Stellvertreter Helmut Gabeli, Schriftführer Günther Fessmann und Kassenprüfer Friedbert Tausch sich zurückzogen. Neuer zweiter Vorsitzender ist jetzt Roland Hönisch, neue Schriftführerin Margarete Kollmar (wir berichten noch).