Büchereileiterin Anja Wallner testet die neue Benutzeroberfläche, mit der man sich in Zukunft bequem vom eigenen PC zuhause aus über das Angebot der Haigerlocher Stadtbücherei informieren, gezielt nach einzelnen Titeln suchen und diese ausleihen oder sich reservieren kann. Foto: Kost

Stadtbücherei nutzt seit dieser Woche das computergestützte Katalogsystem OPAC.

Haigerloch - Pünktlich zum Start der Frederick-Tage wird die Nutzung des Stadtbücherei-Angebotes vom PC zu Hause aus möglich. Die alten Buchkarten haben ausgedient, jetzt sind Barcode und OPAC die Schlagworte der Zukunft

Seit 2010 ist Büchereileiterin Anja Wallner daran, die etwa 12000 Medien, welche die Stadtbücherei im Dachgeschoss des Haigerlocher Rathauses anbietet, zu katalogisieren und mittels der Büchereiverwaltungssoftware BVS zu Datensätzen zusammenzufassen. Dabei ist ein umfassender Medienkatalog entstanden, den man auch als OPAC bezeichnet (Online Public Access Catalogue; auf Deutsch: Öffentlich zugänglicher Online-Katalog).

Hört sich kompliziert an, ist aber im Grund einfach und eine komfortable Sache. Da heute fast in jedem Haus ein PC mit Internet-Anschluss steht, kann man online über den OPAC das ganze Angebot der Stadtbücherei – Bücher, CDs, Zeitschriften – durchstöbern, gezielt nach Titeln suchen und diese für sich bestellen oder vormerken lassen.

Eines ist dann aber schon noch persönlich zu erledigen: Ist ein Titel verfügbar, muss sich der Nutzer auf den Weg in die Stadtbücherei machen, und ihn selbst abholen. Eine theoretisch denkbare Zusendung an den Besteller ist schon allein wegen der Kosten und des Aufwandes nicht möglich. Das könnte sich vielleicht aber eines Tages ändern, wenn noch mehr Bücher und Medien als E-Books verfügbar sind und als Datenpakete übermittelt werden könnten. Vor allem ältere Leute, die von Kindern oder Enkeln E-Book-Reader geschenkt bekommen haben, so Büchereileiterin Wallner, seien von dieser Form der Büchernutzung begeistert.

Die Technik nützt nicht nur den Konsumenten, auch Anja Wallner und ihre Kollegin Susanne Eberhart werden sich mit dem neuen System leichter in ihrer Arbeit tun: Bisher musste sie bei jedem Buch die Buchkarte ziehen, beschriften und gegen eine Fristkarte austauschen, Ausleihübersichten waren nicht möglich und Vormerkungen haben sie sich merken müssen. Jetzt kriegen die etwa 300 Nutzer der Stadtbücherei neue Ausweis mit einem Barcode statt einer bisher üblichen dreistelligen Nummer. Dieser Ausweis wird über einen Scanner gezogen und damit lassen sich dann auch Ausleihübersichten erstellen und Vormerkungen ausdrucken.

Ein verheißungsvoller Start also in den Bücherei-Herbst, der morgen mit den Frederick-Lesetagen beginnt (Motto "Märchenland in der Stadtbücherei"). In diesem Rahmen wird am Mittwoch, 15 Oktober, die Märchenerzählerin Sigrid Maute in die Stadtbücherei kommen. Sie liest ab 15 Uhr Märchen für Kinder ab vier Jahren und ab 16 Uhr für Kinder ab sechs Jahren vor.